Voller Erwartung startete die Bibliothek in ihr Jubiläumsjahr. Der Terminkalender war gefüllt mit interessanten Veranstaltungen, die Game-Zone in der Jugendbibliothek, die Leselounge und die Technothek fanden regen Zuspruch. Dies drückte sich auch in den Besucherzahlen aus. Die Bibliothek realisierte den Auftrag der Zeit, sie wurde noch stärker als bisher zum Ort der Begegnung für alle Generationen. Bereits im Januar konnten die Nutzer der Einrichtung in einer Doppelausstellung den fotografischen Jahresrückblick „Das war 2019” und „Inklusion im Blick. Part II — Arbeiten aus Kunstworkshops“ betrachten. Das Informationszentrum der Bibliothek präsentierte außerdem zum Jahresanfang die Sonderausstellung „10 Jahre Geschichtswerkstatt Gera-Lusan”. Große Beachtung fand außerdem die Ausstellung „Zugereiste in Gera”. Es handelte sich um ein Fotoprojekt von Marc von Hacht über Menschen, die in Gera heimisch geworden sind.
Ein ganz besonderes Erlebnis für Kinder bot Rüdiger Bertram mit „Voll super, Helden!”, bevor die Bibliothek vom 16. März 2020 bis zum 27. April 2020 wegen der Corona-Beschränkungen blieb. „Nun bewährten sich die in den vergangenen Jahren ausgebauten Online-Angebote. Auch die Nutzung des „Thuebibnet” steigerte sich sprunghaft. Das Land Thüringen stellte zusätzliche Mittel für den Ankauf weiterer Medien bereit, sodass sich der Bestand an E-Medien auf rund 58’000 erhöhte. Die Bibliothek blieb so durchgehend bis zur Wiedereröffnung mit ihren Nutzern eng verbunden“, fasst Rainer Schmidt, Leiter der Stadt- und Regionalbibliothek, zusammen. „In den nachfolgenden Wochen tastete sich die Bibliothek zurück zu den bekannten Öffnungszeiten und Angeboten“, erinnert sich Rainer Schmidt und ergänzt: „Ausgestattet mit einem guten Hygienekonzept konnten nach und nach weitere Lockerungen erfolgen, so zum Beispiel die Freigabe der Nutzung der Arbeits-PCs und der Leselounge. Obwohl gerade bei den älteren Benutzern eine gewisse Vorsicht erkennbar war, stiegen Besucher- und Ausleihzahlen wieder stetig an.“
Gleichzeitig liefen die Vorbereitungen auf den hundertsten Bibliotheksgeburtstag weiter. Alle Festveranstaltungen konnten zwar nur stark reduziert und in kleinem Rahmen stattfinden, aber trotz allem konnte der 100. Geburtstag gebührend gefeiert werden. Im Mittelpunkt der Bibliotheksarbeit standen außerdem die Umsetzung der von Bibliothek und Förderverein „Buch und Leser“ e. V. geplanten nachhaltigen Projekte: allen voran die Crowdfunding-Aktion „Farbe statt grau — Blickfang Bibliothek“ zur Fassadengestaltung, die Verbesserung der Lern- und Arbeitsbedingungen für Benutzer und die Schaffung einer regionalen Freihandbibliothek unter dem Namen „GeraTHek“.
In der Ausstellung „Pure Lust am Lesen“ konnten die Ergebnisse des gleichnamigen Fotoaufrufs präsentiert werden. Bücherfreunde und Bibliotheksliebhaber hatten ihre persönlichen Fotografien zum schönsten Thema der Welt eingesandt. Neu gedacht und anders umgesetzt werden musste die Einladung von Zeitzeugen zum Thema Bibliothek gestern und heute. Mit Unterstützung des TMBZ wurden filmische Einzel-Porträts geschaffen, die in einer 45-minütigen Dokumentation hochinteressant zusammengestellt wurden.
Während das internationale Literaturfestival „Stadtlesen“ komplett auf 2021 verschoben werden musste, konnte die Stadt- und Regionalbibliothek auch in der zweiten Jahreshälfte zahlreiche nachhaltige Jubiläumsprojekte realisieren. Mit der seit Anfang Dezember für Nutzer frei zugänglichen Wissensplattform Brockhaus, die Enzyklopädie, Kinder- und Jugendlexikon, Schülerlernhilfen und Internetkurse beinhaltet, wurde das Online- Angebot der Bibliothek wesentlich erweitert. Rainer Schmidt resümiert: „Gerade 2020 hat Notwendigkeit und Chancen moderner digitaler Angebote verdeutlicht. Dennoch: Ein schwieriges Jahr geht für die Stadt- und Regionalbibliothek versöhnlich zu Ende. Am 8. Dezember 2020 konnte der Bibliotheksfassaden-Sockel übergeben werden und bis zum 24. Dezember 2020 ist der literarische Adventskalender, von Mitarbeitern und Freunden der Bibliothek mit Unterstützung des TMBZ gestaltet, zu erleben.“
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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