Abstrakt und nicht greifbar — in der fortwährenden Konzeptionsentwicklung des Modellprojekts Smart City wurden dem innovativen Stadtentwicklungsvorhaben in der Vergangenheit diese Eigenschaften zugeschrieben. So wüssten die meisten Bürger nicht, was unter smarten Ideen zu verstehen sei und welchen Mehrwert ein solches Projekt für Gera habe. Anfang 2021 sollen im Rahmen der Strategiephase, in der die Smart-City-Strategie geschrieben werden soll, erste Maßnahmen pilothaft umgesetzt werden. „Wir sind jetzt an einem Punkt der Entwicklung angekommen, an dem wir die Möglichkeit haben, Smart City erlebbar zu machen und handfest und wahrhaftig zu zeigen, welches Potenzial mit Smart City verbunden ist“, erklärt Alexander Leonhardt, Leiter des Amts für Zentrale Steuerung. Insgesamt wurden 22 Pilotmaßnahmen ausgearbeitet. Um das verfügbare Budget gezielt einzusetzen, wird der am 18. Dezember 2020 stattfindende Strategiekreis eine Priorisierung vornehmen und Empfehlung erarbeiten. Anschließend wird in Fachausschüssen und abschließend im Geraer Stadtrat bis Mitte Januar über die tatsächliche Umsetzung entschieden.
Zur Auswahl steht unter anderem das Pilotprojekt „Kompetenz- und Digitalcheck an Schulen“ der Arbeitsgruppe Bildung & Kultur. Dieses hat zum Ziel, das gegenwärtige Kompetenzlevel der Lehrkräfte sowie die Ausstattung der Schulen für den Einsatz digitaler Medien zu ermitteln. Darauf aufbauend soll ein optimiertes Fort- und Weiterbildungsprogramm für das Lehrpersonal entworfen und eingeführt werden. Schülerinnen und Schüler würden für die Bewertung des Status Quos vor und nach der Projektdurchführung zuständig sein.
Die AG Energie & Umwelt entwickelte die Idee für ein „Smart City Cockpit“. „In diesem Piloten geht es darum, mittels einer visuell aufgearbeiteten Darstellung der Smart-City-Projekte zum Thema Sensoren und Smart Lighting, ein offenes Datenportal (Open Data) für Bürger, Wirtschaft, Bildung und Verwaltung zu schaffen. Dieser zentrale und freie Zugang zu Daten soll u.a. der Förderung lokaler Unternehmen zur Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle dienen und eine innovative Datennutzung, z.B. als App-Grundlage für einen transparenteren Bürgerservice, ermöglichen“, erklärt die Smart-City-Projektgruppe.
Außerdem war schnell klar, dass es dem Wirtschaftsstandort Gera an Forschungs- und Entwicklungsleistungen mangelt. Deshalb verfolgt der Pilot „Gründung und Etablierung eines Instituts für Anwendungsentwicklung e. V. am Standort Gera“ die Etablierung eines Zentrums zur Innovationsförderung und zur Forschung und Entwicklung von Software und Datenanalyse. Das „Institut für Innovation und Anwendungsentwicklung (IAE)“ soll von Bürgern, Unternehmen und Institutionen aus Gera gegründet werden und der zukunftsträchtigen Entwicklung im Bereich der digitalen Transformation (Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Big Data, u. a.) dienen. Auch Datensicherheit ist ein wichtiges Thema sowie die Akquisition von öffentlichen Fördermitteln zur Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und innovativen Projekten.
„Wir sind selbst gespannt, welche Piloten den Zuschlag erhalten“, freut sich das Projektteam und ergänzt: „Die Mischung ist sensationell und die Entscheidung mit Sicherhit schwer – Gera kann nur gewinnen!“
Eine Übersicht der Pilotprojekte ist unter der Adresse https://unser.gera.de/pilotprojekte/ zu finden.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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