Von der Mehrheit der Mediennutzer nahezu unbemerkt, bringen auch die öffentlich-rechtlichen Programme kritische Beiträge zum Thema Corona. Die Behauptung, man finde sie nur in sogenannten alternativen Medien, erweist sich als unwahr. Aber sie sind hier nicht der „Aufmacher des Tages“.
Einem Hamburger Rechtsanwalt bereitet beispielsweise der Einfluss der Industrie und der Eliten auf Politik und Demokratie Angst (siehe https://www.deutschlandfunkkultur.de/pandemie-skepsis-mein-misstrauen-gegen-die-coronapolitik.1005.de.html?dram:article_id=480740#). Die Digital-Industrie profitiere vom Social-Distancing, und die Regierungen schütteten die Pharmaindustrie mit Steuergeldern zu.
Der Historiker René Schlott kommentierte die Corona-Maßnahmen im Programm Deutschlandfunk Kultur wie folgt (siehe https://www.deutschlandfunkkultur.de/pandemie-und-freiheitsrechte-die-offene-gesellschaft-steht.1005.de.html?dram:article_id=488282): Unter Verdacht und Rechtfertigungsdruck stehen heute nicht mehr diejenigen, die Freiheiten einschränken, sondern diejenigen, die sie einfordern. Denn wir leben Ende 2020 in einem eindimensional normierten Maßnahmenstaat, der in vermeintlich ironischen, eigentlich aber zynischen Videobotschaften nicht etwa den Gesundheitsschutz durch Bewegung und eine ausgewogene Ernährung propagiert, sondern die von Fernsehen, Chips und Cola begleitete Lethargie zum Ideal stilisiert. Mit schwarzer Pädagogik, vor der jeder Erziehungsratgeber warnt, werden Staatsbürgerinnen und Staatsbürger von oben herab diszipliniert: Wer sich jetzt abschottet, dem wird erlaubt, vielleicht Weihnachten zu feiern. 2020 hat aus jedem Mitmenschen zuallererst einen potenziellen Virenträger und damit „Gefährder“, ein Terminus aus der Terrorismusbekämpfung, gemacht. Und weil das die Zahlen nicht hergeben, wird Kants „kategorischer Imperativ“ zu einem „pandemischen“ pervertiert: Jeder solle sich einfach so verhalten, als sei er infektiös.
Im Programm Arte wird der vorauseilende Gehorsam angesprochen, mit der symbolischen Aufladung durch die Maske. Ein internes Papier des Bundesinnenministeriums von April 2020 lässt vermuten, dass bewusst mit Emotionen und Ängsten gearbeitet wird, um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen. Menschen, die Angst haben, lassen sich besser steuern. Doch die Angst steht kaum im Verhältnis zu den Todeszahlen. Die Opfer anderer Erkrankungen sind in der Öffentlichkeit weniger präsent.
Diese drei Beispiele kritischer Berichterstattung verdeutlichen auch die zunehmende Skepsis in den „höheren“ gesellschaftlichen Schichten.
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