Im Zuge der Neustrukturierung der Leitstellen in Thüringen wird der Saale-Orla-Kreis mit seinen etwa 80’000 Einwohnern ab 2021 der Zentralen Leitstelle Gera zugeordnet. So begann am 1. Dezember 2020 der Testbetrieb unter realen Bedingungen. Ab sofort gehen Notrufe aus dem Saale-Orla-Kreis (SOK) in der Zentralen Leitstelle Gera ein. Von dort aus werden dann die eingesetzten Kräfte alarmiert und über Kommunikationsmittel, wie zum Beispiel Funk koordiniert. Da die Leitstelle Saalfeld weiterhin ihren Betrieb aufrechterhält, hat die Zentrale Leitstelle Gera jetzt vier Wochen Zeit, unvorhergesehene Probleme aufzudecken und zu beheben.
Anfang 2019 begann die Datenversorgung und das Einpflegen der 59 Gemeinden, zwölf Städte, 236 Ortsteile, 1777 Straßen, 28’480 Hausnummern, sieben Rettungswachen und 146 Feuerwachen in die Datenbank. „Eine Mammutaufgabe, welche viel Zeit und höchste Konzentration forderte, denn am Ende muss alles funktionieren“, so Bürgermeister Kurt Dannenberg, und weiter: „Die eingehenden Notrufe müssen angenommen, erfasst und entsprechend zugeordnet werden und das im laufenden Betrieb. Die Erreichbarkeit der 112 muss immer gewährleistet sein und ein Fehler kann schwerwiegende Folgen haben.“ Beschafft und installiert wurde in diesem Zusammenhang in der Zentralen Leitstelle Gera auch eine neue Kommunikationstechnik, die zum Beispiel Telefonanschlüsse und Funk mit dem Einsatzleitsystem verbindet. Mit der Erneuerung der Kommunikationstechnik wurde die Leitestelle auf das sogenannte VoIP Protokoll umgestellt. Voice-over-IP ist die gängige Sprachkommunikation über das Internetprotokoll und wird auch als Internettelefonie bezeichnet. Mittels IP-Telefonie können Daten und Telefonate nun über ein und dasselbe Netzwerk geführt werden. Das alte ISDN-Verfahren wird damit abgelöst. „Die Zentrale Leitstelle Gera ist eine der ersten zehn Leitstellen in Deutschland, die auf dieses System umgestellt hat. Wir sind stolz, innovativ und modern eine Vorreiterrolle einzunehmen. Der Vorteil: Notrufe, welche über das Mobilfunknetz einlaufen, können mittels sogenannten „AML“ (Advanced Mobile Location) unverzüglich geortet werden. Dies hilft, den Einsatzort bei fehlender Ortskenntnis des Anrufers besser zu lokalisieren“, erklärt Thilo Schütz, Amtsleiter für Brand- und Katastrophenschutz. Die Kommunikation mit Feuerwehr und Rettungsdienst erfolge über den BOS Digitalfunk.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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