Rund 400 Menschen zogen am 25. November 2020 singend durch die Kreisstadt, um ihren Unmut gegen die Corona-Restriktionen zu äußern. Sie hatten sich gegen 19 Uhr auf dem Marktplatz versammelt und bewegten sich in Richtung Bundesstraße 89. Der Initiator des Aufzuges ist noch nicht bekannt. Zu sehen war eine bunte Mischung von Menschen aus dem Ort, insbesondere Familien mit Kerzen, darunter auch Kinder. Die Polizei war mit 30 Einsatzkräften vor Ort, kreiste einzelne Personen ein, setzte nach mehreren Aufforderungen auch Pfefferspray ein und zerstreute so die Teilnehmer. Ab 20.45 Uhr war keine Ansammlung mehr erkennbar.
Hildburghausen wird als Corona-Hotspot ausgewiesen. Seit Mittwoch gilt eine neue Allgemeinverfügung. Wegen der strengen Verbote ist die Stimmung im Ort sehr gereizt. Die Einwohner dürfen Wohnung oder Grundstück nur aus wichtigen, vorgegebenen Gründen verlassen. Schulen und Kindergärten sind seit dem 25. November 2020 geschlossen. Dadurch befinden sich rund 8000 Kinder zu Hause. Eine Notbetreuung gibt es nicht. Viele Gewerbetreibende können ihre laufenden Kosten nicht mehr decken und fürchten um ihre wirtschaftliche Existenz.
Wegen des hohen Sieben-Tage-Wertes führte das RKI am 26. November für den Landkreis eine neue Kennfarbe ein. Politiker wollen die getroffenen Entscheidungen nun noch verständlicher darlegen, um möglichst viele Bürger davon zu überzeugen. Mehrere Befürworter der Corona-Maßnahmen verlangen in sozialen Netzwerken dagegen, dass Versammlungsverbote notfalls auch mit Wasserwerfern und Schlagstöcken durchgesetzt werden.
Den Informationen der Helios-Fachkliniken Hildburghausen zufolge befanden sich am 25. November 2020 auf den Normalstationen 182 testnegative und fünf testpositive Personen. Auf den Intensivstationen der Helios-Fachkliniken Hildburghausen befanden sich zum besagten Zeitpunkt zwei testnegative und keine testpositiven Personen. Insgesamt sind die Zahlen der „liegenden Fälle“ bei Betrachtung der letzten 30 Tage rückläufig.
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