ZEHN SOLDATEN DER BUNDESWEHR LEISTEN AMTSHILFE IN GERA

Bürgermeister Kurt Dannenberg (links), zugleich Leiter des Krisenstabes, begrüßte zusammen mit Gesundheitsamtsleiterin Monika Jorzik (rechts) und Dr. Bengt Fuchs (vierter von links), stellvertretender Leiter des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr in Gera, die Soldaten der Bundeswehr. (Bild: Franziska Hug, Stadtverwaltung)

Die Bundeswehr verstärkt die Geraer Stadtverwaltung bei den Kontaktnachverfolgungen und den Testungen weiter. Am 11. November 2020 begrüßte Kurt Dannenberg, Leiter des Krisenstabes und Bürgermeister, zusammen mit Gesundheitsamtsleiterin Monika Jorzik weitere vier Soldaten. Bereits seit mehreren Wochen leisten vier Angehörige der Bundeswehr Amtshilfe bei der Stadtverwaltung; in den nächsten Tagen sollen zwei weitere folgen.

Von diesen insgesamt zehn Soldatinnen und Soldaten unterstützen sechs die dann insgesamt 25-köpfige Gruppe der Kontaktnachverfolgung im Auftrag des Gesundheitsamtes. Die weiteren vier Soldaten verstärken die mobile Testgruppe. Einige der Soldaten gehören zum in Gera stationierten Panzerpionierbataillon 701.

„Die Bereiche Kontaktnachverfolgung und mobiles Testteam arbeiten eng verzahnt: Sobald wir Kontakte erfassen, die auf Anordnung des Gesundheitsamtes getestet werden müssen, beauftragen wir das mobile Testteam. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Bundeswehr auf die Unterstützung durch einen verlässlichen und starken Partner bauen können. Ich danke allen, die dies für uns in Gera ermöglichen“, so Kurt Dannenberg.

Die neuen Helfer für die Kontaktnachverfolgung wurden am 11. November durch das Gesundheitsamt geschult. Dazu sagte Amtsleiterin Monika Jorzik: „Wir orientieren unsere Arbeit im Kontaktpersonenmanagement an den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes. Unser Ziel ist es, möglichst viele Personen zu erreichen, die sich angesteckt haben könnten, um weitere Schutzmaßnahmen ergreifen zu können.“

Nach Angaben des Landeskommandos Thüringen unterstützt die Bundeswehr neben der Stadt Gera gegenwärtig noch in neun weiteren Landkreisen und Kreisfreien Städten in Thüringen primär bei der Kontaktnachverfolgung, mit Abstrichgruppen sowie den in diesen Kreisen aktivierten Kreisverbindungskommandos. Insgesamt sind dafür gegenwärtig mehr als 70 Soldaten im Rahmen der Corona-Pandemie im Einsatz. Damit setze die Bundeswehr die Zusage der Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, zivile Behörden bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zu unterstützen, in Thüringen tatkräftig um, heißt es weiter vom Landeskommando Thüringen.

Kontaktnachverfolgungen
Im Auftrag des Gesundheitsamtes Gera arbeiten gegenwärtig 25 Personen an der Kontaktnachverfolgung und Quarantänebetreuung. Ziel ist es, alle Personen die sich angesteckt haben könnten, zu kontaktieren und weitere Maßnahmen zu ergreifen, durch die Infektionen möglichst nicht weitergetragen und weitere Personen möglichst nicht krank werden.

Für ihre Aufgaben in der Kontaktnachverfolgung schult das Gesundheitsamt das Team nach den Richtlinien des Robert Koch Instituts (RKI) und in der Anwendung der speziellen Software, mit der in der Nachverfolgung gearbeitet wird. Alle mit diesen Aufgaben betrauten Mitarbeiter/innen arbeiten insgesamt in 3 Teams in den Verwaltungsgebäuden der Stadtverwaltung.

Die Nachverfolgenden recherchieren telefonisch bei positiv getesteten Personen einerseits die mögliche Ansteckungsquelle und ermitteln andererseits die Kontaktpersonen, die sich angesteckt haben könnten, erfassen wesentliche Informationen und Daten der Kontakte in einer speziellen Software, übernehmen den telefonischen Kontakt zu den Personen, die in Quarantäne sind als Erkrankte oder auch als Kontaktpersonen; erfragen telefonisch Symptome, bereiten weitere Maßnahmen vor, wie z. B. Testungen, und informieren Betroffene zu Testergebnissen.

Mobile Testgruppe
Diese ist im Auftrag des Gesundheitsamtes im Einsatz, um ausschließlich vom Gesundheitsamt Gera ausgelöste Tests bei Kontaktpersonen und Tests in Gemeinschaftseinrichtungen, z. B. Schulen, vorzunehmen.

Bundeswehr Amtshilfe-Einsätze
Grundlage für diese und vergleichbare Einsätze der Bundeswehr im Inland ist der Artikel 35 Abs. 1 des Grundgesetzes, der die gegenseitige personelle und materielle Unterstützung von Landes- und Bundesbehörden erlaubt. Das Landeskommando Thüringen weist im Zusammenhang mit Amtshilfeeinsätzen darauf hin: „Primärauftrag der Streitkräfte ist und bleibt die Gewährleistung der äußeren Sicherheit; Einsätze im Innern unterliegen daher strengen verfassungsrechtlichen Auflagen und werden jeweils im Einzelfall auf ihre Rechtmäßigkeit geprüft.“

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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