Jedes Jahr im September treffen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaters Altenburg Gera zu einer Vollversammlung. Dann sieht man einander nach der Sommerpause wieder, begrüßt die neuen Kolleginnen und Kollegen, zieht Bilanz über die vergangene Saison und blickt voll Tatendrang auf die Vorhaben der beginnenden Spielzeit. Dass all das in diesem Jahr anders als gewohnt abläuft, erklärt sich von selbst. So traf man sich in diesem Jahr am 15. September erstmalig im Großen Saal des Geraer Kultur- und Kongresszentrums, damit die rund dreihundertköpfige Belegschaft mit dem gebotenen Abstand Platz nehmen konnte.
Generalintendant Kay Kuntze teilte inspirierende Gedanken mit seiner großen Theaterfamilie und motivierte für die Herausforderungen der nächsten Zeit:
„Wir haben keine Handlungsroutine für das, was mit uns in den letzten Monaten passiert ist. Der Philosoph Habermas hat Recht: ‚Soviel Bewusstsein unseres Nicht-Wissens war selten‘. Und doch müssen wir uns gerade im Theater die geistige Freiheit nehmen, darauf nicht zaghaft sondern kraftvoll zu reagieren und die menschlichen Tragödien und Komödien, die politischen Verwerfungen und Entsetzlichkeiten in Europa und der Welt im Blick behalten, die durch Corona ja nicht gestoppt, sondern befeuert werden. Das macht unsere gesellschaftliche Relevanz aus!
Alles ist noch da: Wir sind da, unsere Theater sind da und unsere Zuschauer sind da. Es liegt jetzt an uns allen, aus diesen unter besonderer Atmosphäre stattfindenden Vorstellungen, Ereignisse zu machen.“
Glücklicherweise konnten trotz erschwerter Bedingungen 23 frei gewordene Stellen neu besetzt werden, darunter der neue Generalmusikdirektor Ruben Gazarian, die Schauspielerin Marie-Luis Kießling und der Schauspieler Robert Herrmanns.
Außerdem haben acht Mitarbeiter intern die Position gewechselt. Eine Auszubildende konnte eingestellt werden, und zehn Freiwilligendienstleistende ergänzen die Besatzung. Das Elevenprogramm des Thüringer Staatsballetts hat vier neue Tänzer bzw. Tänzer aufgenommen und in der Dualen Orchesterakademie Thüringen beginnen drei Musiker bzw. Musikerinnen ihre Ausbildung in Altenburg und Gera.
QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH
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