Regelmäßig besucht Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb Wirtschaftsunternehmen in der Region, um Kontakte zu knüpfen, ins Gespräch zu kommen und sich über die Entwicklungen vor Ort zu informieren. Anfang September war er zu Gast bei Max Bögl, einem der größten Bau-, Technologie- und Dienstleistungsunternehmen der deutschen Bauindustrie mit Stammsitz im bayerischen Neumarkt (Oberpfalz), das in Gera bereits seit 1991 mit einer Niederlassung vertreten ist. Gemeinsam mit dem Standort Leipzig bildet das Werk im Industriegebiet Langenberg heute das unternehmerische Zentrum für den mitteldeutschen Raum.
„Der aktive Dialog mit Unternehmerinnen und Unternehmern der Stadt ist für mich eine zentrale Aufgabe und Herzensangelegenheit. Es geht für mich darum, Führungskräfte und Mitarbeiter persönlich kennen zu lernen und zu verstehen, was sie antreibt und bewegt“, so der Oberbürgermeister im Gespräch mit Johann Bögl. Der Gesellschafter und Vorsitzende des Aufsichtsrates, der für Projektbesprechungen regelmäßig nach Gera reist, gewährte Julian Vonarb zusammen mit Werksleiter Erik Voigtländer sowie dem kaufmännischen Leiter Uwe Hänsch einen tiefen Einblick in die Organisation und Arbeitsweise des Geraer Standortes. Im Rahmen eines persönlichen Austauschs mit anschließender Werksführung wurden aktuelle und vergangene Bauprojekte ebenso thematisiert wir die Vorteile des Standortes Gera, der derzeitige Ausbildungsmarkt, nachhaltiges Wirtschaften und die Herausforderungen der Baubranche.
„Gera ist ein Top-Standort in der Mitte Deutschlands, in den wir seit Gründung und trotz Baukrise in den 90er Jahren beständig investiert haben“, betonte Bögl gegenüber Vonarb. Durch eine optimierte Infrastruktur des Langenberger Industriegebietes – das Max-Bögl-Werk in Gera verfügt mittlerweile über einen direkten Gleisanschluss – und durch zielgerichtete Modernisierungs- und Ausbaumaßnahmen gelang es dem hiesigen Standort eine Vielzahl anspruchsvoller regionaler und überregionaler Bauprojekte umzusetzen. Dazu zählen neben verschiedenen infrastrukturellen Projekten in der Region, wie etwa dem Ausbau der A 4 am Hermsdorfer Kreuz und Teilbereiche des Flughafens Leipzig, auch zahlreiche Großprojekte in Deutschland, beispielsweise Abschnitte des neuen Flughafens BER und Projekte der Deutschen Bahn. Dabei trage das Betonfertigteilwerk einen großen Anteil an der Wertschöpfung in Gera bei, betonte Erik Voigtländer. „Wir produzieren in Gera Fertigteile mit einem zeitlichen Vorlauf von rund drei bis vier Monaten, die insbesondere im Industriebau zum Einsatz kommen.“ Gegenwärtig sei die Geraer Produktionsstätte unter anderem für die Lieferung und Montage von Betonfertigteilen zum Neubau der Messehalle 5 in Frankfurt am Main verantwortlich.
Eine der zukünftig größten Herausforderungen für die Unternehmensgruppe und auch das Geraer Werk werde Johann Bögl zufolge die nachhaltige Gewinnung und Bindung von Fachkräften sein. „Es wird für uns immer schwieriger, junge Menschen zu finden, die sich für die Baubranche begeistern. Das liegt nicht nur am allgemein schlechten Ruf des Bauberufs, sondern auch daran, dass das Arbeiten fern der Heimat wenig attraktiv für viele ist.“ Langfristig will Max Bögl deshalb vor allem auf die industrielle Vorproduktion setzen, wodurch die eigentliche Arbeit auf der Baustelle auf ein Minimum reduziert werden könne. In diesem Zusammenhang wies Uwe Hänsch auch darauf hin, dass das Unternehmen neben zahlreichen gewerblichen auch kaufmännische und technische Ausbildungsberufe anbietet und Mitglied im Studenten-Förderverein Gera e. V. ist. „Vielen ist nicht bewusst, dass wir nicht nur Straßenbauer, Baugeräteführer und Elektroniker, sondern auch Industrie- und Speditionskaufleute, Bauzeichner und Ingenieure ausbilden.“ Um von jungen Menschen in der Region als Ausbildungsbetrieb mit einem umfangreichen Angebot besser wahrgenommen zu werden, kooperiert das Unternehmen in Gera nun verstärkt mit städtischen Schulen sowie Jugend- und Sportvereinen – ein Engagement, von dem sich Julian Vonarb begeistert zeigte: „Von einer solchen systematischen Kooperationsarbeit profitieren neben dem Unternehmen vor allem die Schülerinnen und Schüler, weil sie damit praxisnah die Anforderungen der Arbeitswelt kennenlernen, wichtige Erfahrungen sammeln und nützliche Kontakte für die Aufnahme einer Ausbildung knüpfen können.“
Zum Abschluss dankte Julian Vonarb der gesamten Mannschaft von Max Bögl für die umfangreiche Unternehmensvorstellung und die offene Gesprächsatmosphäre: „Eine aktive Wirtschaftsförderung und eine unternehmensfreundliche Dienstleistungsverwaltung beginnt beim regelmäßigen Austausch und dem Hinhören. Wir sind sehr stolz, mit der Firmengruppe Max Bögl einen Global Player der Baubranche in der Stadt zu haben.“ Dabei waren sich Oberbürgermeister Vonarb und Johann Bögl einig, dass Gera mit seiner geografischen Lage und der guten infrastrukturellen Anbindung die besten Voraussetzungen mitbringe, um in Zukunft wirtschaftlich weiter zu wachsen. „Es braucht mehr solcher unternehmerischer Leuchttürme in unserer Stadt, die an diesen Standort glauben, auch mal ein Risiko eingehen und soziale Verantwortung übernehmen. Deshalb muss es unser Ziel sein, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft Geras zukünftig noch mehr zu stärken“, so Vonarb.
Hintergrundinformation
1919 von Max Bögl gegründet, ist die Firmengruppe mit Stammsitz in Neumarkt (Oberpfalz) heute in dritter Generation geführt. Mit Kompetenzen auf allen Gebieten des modernen Bauens zählt Max Bögl zu den Top 10 der größten deutschen Bauunternehmen. Insgesamt arbeiten über 6500 hochqualifizierte Mitarbeiter an weltweit mehr als 35 Standorten und einem Jahresumsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. 1991 wurde der Standort Gera erworben und seitdem ständig modernisiert und weiterentwickelt. Heute sind hier über 500 Mitarbeiter beschäftigt, davon 45 Lehrlinge. Aus dem Portfolio der Firmengruppe sind in Gera die Bereiche Infrastrukturbau, Betonfertigteilwerk, Roh- und Baustoffe sowie Transport und Geräte vertreten. Die Firmengruppe Max Bögl gehört zu den wichtigsten Ausbildungsbetrieben Geras. Derzeit bietet das Unternehmen 35 Ausbildungsberufe und sechs Studiengänge im kaufmännischen, technischen und gewerblichen Bereich an. Das Unternehmen ist im Datennetz unter der Adresse https://max-boegl.de zu finden.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
Kommentar hinterlassen