Das Jahr 2020 ist für die geologische Sammlung des Museums für Naturkunde ein besonderes, denn bis Juli wurde der Einrichtung eine ganze Reihe außergewöhnlicher Mineralien gestiftet. Die wertvollen Objekte stehen der Öffentlichkeit ab sofort oder in naher Zukunft in den ständigen Ausstellungen des Museums zur Verfügung.
So befindet sich in der gestifteten Sammlung des Geraers Ottomar Busse eine außergewöhnliche Baryt-Stufe mit braun-gelben Kristallen, die 1983 im Bereich der 360-Meter-Sohle des Bergbaubetriebes Beerwalde der Uranerzlagerstätte Ronneburg gefunden wurde. „Das Exemplar gehört zu einem der schönsten Mineralfunde, die die Uranlagerstätte je hervorgebracht hat“, betont der Museumspädagoge Frank Hrouda, Mitarbeiter im Naturkundemuseum.
Eine andere besondere Mineral-Stufe, besetzt mit Kupferkies- und Dolomitkristallen in einem breiten Hohlraum, konnte der Verein Geraer Mineralien- und Fossilienfreunde e. V. mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Gera-Greiz anschaffen. Das Objekt wurde bereits vor vielen Jahren im Tagebau Thüringer Schieferwerke Unterloquitz, südöstlich von Saalfeld, gefunden und ist in seiner Beschaffenheit für die Fundstelle selten. Auch dieses Beispiel der Mineralvielfalt Ostthüringens ist bereits im Museum für Naturkunde zu sehen.
Ein wahres Kunstwerk der Natur ist die großflächige, rosa gefärbte Calcit-Tropfsteinbildung mit abwechselnd dünnplattigen und traubig aufgebauten Bereichen, die bei einer Untertage-Exkursion im Bergbaurevier Kamsdorf bei Saalfeld von den Geraern Dieter Langhammer und Hans Georg Fröber gefunden und mühsam aus der Tiefe geborgen wurde. Die beiden Mitglieder des Vereins Geraer Mineralien- und Fossilienfreunde e.V. erkannten schnell die Besonderheit ihres Fundes und übergaben ihn dem Museum für Naturkunde. Hier ist die Tropfsteinplatte nun auch für die Öffentlichkeit und kommende Generationen zugänglich.
Die Mineralogische Sammlung des Museums für Naturkunde in Gera präsentiert die Minerale Ostthüringens, zu denen auch seltene Funde der Uranerzlagerstätte Ronneburg gehören. Im Höhler unter dem Schreiberschen Haus zeigt das Museum in der ständigen Ausstellung „Das Einmaleins der Minerale – Entstehung, Gestalt und Nutzen“ zudem die wichtigsten Minerale aus aller Welt und informiert über Entstehungsprozesse, Formen und Farben. Einen besonderen Höhepunkt bildet dabei eine Auswahl von Exponaten, die unter ultraviolettem Licht fluoreszieren. Das Museum dankt den Spendern und Sponsoren ausdrücklich für ihr Engagement und Vertrauen.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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