Oberbürgermeister Julian Vonarb besuchte am 19. Juli 2020 den Auftakt zur diesjährigen Deutschen Meisterschaft im Motorkunstflug. Noch bis zum 26. Juli 2020 zeigen 26 Piloten aus ganz Deutschland ihr Können auf dem Flugplatz in Gera Leumnitz. Bis zu 200 Personen gleichzeitig dürfen bei diesem Spektakel vor Ort dabei sein. Auf viele Besucher freuen sich Wettbewerbsleiter Jürgen Leukefeld, Arno Grubek, stellvertretender Vorsitzender Motorflug-Kommission DAeC, Oberbürgermeister Julian Vonarb, Pilotin Heike Sauls, Hauptschiedsrichter Gerd Hellmann, Sportdirektor German Aerobatic Walter Kampsmann sowie der Betreiber des Verkehrslandeplatzes Leumnitz, Peter Künast.
Es wird in vier Kategorien geflogen:
- Sportsman (Einsteiger)
- Intermediate (Umsteiger)
- Advanced (Aufsteiger)
- Unlimited (Meister)
Mit jeder Kategorie erhöht sich der Schwierigkeitsgrad, die Komplexität und auch die G-Belastung (Lastvielfache), die bei Unlimited bis zu +9 G und -6 G betragen kann. So wird der Pilot zum Beispiel bei 9G mit dem neunfachen seines Gewichts in den Sitz gedrückt, oder bei negativen G’s aus dem Sitz gezogen, gehalten nur von den Gurten. Dabei muss exakt geflogen werden und es darf nicht vergessen werden – das ist eine enorme körperliche und mentale Anstrengung! Flugzeuge der oberen Kategorien sind für + und – 10G zugelassen! Die geflogenen Doppeldecker für +6 und -3G. Im klassischen Wettbewerb werden je Kategorie maximal vier Durchgänge geflogen. Begonnen wird mit der bekannten Pflicht (known). Diese wird im Spätherbst für die unteren beiden Kategorien vom German Aerobatics Sportdirektor veröffentlicht und gilt für alle nationalen Wettbewerbe des Folgejahres. In den Kategorien Intermediate bis Unlimited werden diese Programme über den Weltverband, die CIVA, veröffentlicht. Daran schließt sich die Kür (Free programm) an, ein nach festgelegten Kriterien selbst zusammengestelltes Programm. Diese beiden Programme kann der Pilot intensiv trainieren. Danach werden noch je zwei unbekannte Programme geflogen (unknown 1+2). Diese Programme werden in den beiden unteren Kategorien vom Sportdirektor zusammengestellt.
Was wird bei einem Kunstflugwettbewerb geflogen? In Advanced und Unlimited dürfen zehn Piloten der einzelnen Kategorien während des Wettbewerbs je eine Figur vorschlagen. Daraus werden diese unbekannten Programme zusammengestellt und mindestens zwölf Stunden vor dem Flug, veröffentlicht. Die Programme dürfen nicht in der Luft trainiert werden. Daher sieht man die Piloten wie Schlafwandler auf dem Flugplatz auf- und ablaufen, um das Programm mental zu trainieren. Die besten Piloten der Kategorien Unlimited und Advanced werden Deutschland im folgenden Jahr bei der WM und EM vertreten! Zum Abschluss wird noch in der Unlimited-Kategorie das Freestyle-Programm geflogen. Da purzeln sie durch die Luft, zeigen Figuren, welche im klassischen Kunstflug nicht zu finden sind. Dies sind so genannten Gyroskopischen Figuren, die den Kreiseleffekt des rotierenden Propellers ausnutzen. Hier dürfen die Unlimited-Piloten innerhalb von maximal vier Minuten zeigen, was man sonst noch alles mit einem Kunstflugzeug in der Luft anstellen kann. Bewertet werden diese Flüge nach einer Anzahl von Kriterien, welche die ganze Präsentation bewerten und nicht jede Figur für sich. Kriterien sind hier zum Beispiel die Variabilität, ob die Kunstflugbox (Luftraum in dem der Flug durchgeführt werden muss) gut ausgenutzt wurde, oder wie dynamisch geflogen wird. Dabei ist es erlaubt, seine Flugbahn mit Rauch an den Himmel zu zeichnen. Der Wettbewerb „Final-Freestyle“ wird am Samstag, ab 14 Uhr ausgetragen.
QUELLE: STADTVERWALTUNG/LFDU
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