BAUARBEITEN AM KARL-THEODOR-LIEBE-GYMNASIUM

Über den seit Jahren ungenutzten Eingang der Plattenbauschule war schon Gras gewachsen. Jetzt öffnen sich alte Wege, um neue Schülergenerationen hier zu unterrichten. Die Plattenbauschule in der Trebnitzer Straße 20 steht auf einem Gelände mit dem im Hintergrund sichtbaren Schulhaus Liebe-Gymnasium Trebnitzer Straße 18, das sich entlang der Kurt-Keicher-Straße erstreckt. Zum offiziellen Baubeginn der Plattenbau-Komplettsanierung waren am 22. Juni 2020 Dr. Frank Rühling, Leiter des Amtes für Bildung der Stadtverwaltung, der Oberbürgermeister sowie Sven-Gunnar Diener, Leiter des städtischen Amtes für Hochbau und Liegenschaften, und Birgit Riedel, eine der Projektverantwortlichen aus dem Amt für Hochbau und Liegenschaften, vor Ort. (Bild: Catrin Heinrich, Stadtverwaltung)

Das Karl-Theodor-Liebe-Gymnasium wird modernisiert und vergrößert. Zum Baubeginn am 22. Juni 2020 sagte Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb vor Ort: „Wir setzen jetzt einen weiteren Beschlusspunkt des Schulnetzplanes der Stadt Gera um. Und auch im Liebe-Gymnasium sollen sich die Unterrichtsbedingungen für Schüler’innen und Lehrkräfte weiter verbessern.“

Ziele der Baumaßnahmen
Erstes Ziel ist das Erweitern der Kapazität des Gymnasiums von zurzeit maximal 530 auf künftig bis zu 600 Schüler. Gegenwärtig unterrichten 50 Lehrer 514 Fünft- bis Zwölftklässler. Laut Dr. Frank Rühling, Leiter des städtischen Amtes für Bildung, sei die Kapazitätserweiterung erforderlich, um den wachsenden Bedarf an Schülerplätzen zu decken und den steigenden Ansprüchen an differenzierten Unterricht zu folgen. Zweites Ziel sind Modernisierungen und Barrierefreiheit im Schulgelände und in den Objekten.

Bauplan 2020 bis 2022
Momentan nutzt die Schule ausschließlich das ältere Schulgebäude Trebnitzer Straße 18. Das Haus aus dem Baujahr 1956 entlang der Kurt-Keicher-Straße gehört zum Denkmalensemble Mendelssohnweg-Trebnitzer Straße 18. Mehr Kapazität erbringt die zu reaktivierende, unmittelbar benachbarte Plattenbauschule Trebnitzer Straße 20. Diese stammt aus dem Jahre 1974, war bis 1989 allgemeinbildende polytechnische Schule für die Klassen 1 bis 10, dann 1990/1991 kurzzeitig Gymnasium, anschließend bis 2004 Grundschule und seitdem steht sie leer. Hier entstehen acht Klassenräume, vier Kursräume und acht Fachunterrichtsräume – jeweils zwei für Biologie, Physik, Geografie und Musik sowie ein großzügiges Lehrerzimmer. Nicht ein Einzug mit Kreidetafeln, sondern eine moderne multimediale Ausstattung auf dem neuesten Stand werde angestrebt, so Schulleiter Ralf Zöller. Er weist darauf hin, dass es bei der gegenwärtigen Schülerzahl am Gymnasium keine Einschränkungen für die Schüler gab aufgrund baulicher Unzulänglichkeiten. Die Stundenplanung erfolge so, dass der reguläre Schulbetrieb uneingeschränkt möglich sei.

Um den Bau jetzt ungehindert zu ermöglichen, wurden bereits zum Jahresanfang Wildwuchs und einzelne Bäume auf dem Gelände entfernt. Der Zweckverband Wasser/Abwasser Mittleres Elstertal verlegte neue Wasser- und Abwasseranschlüsse in der Trebnitzer Straße. Jetzt läuft der Teilrückbau der Plattenbauschule. Ein Gebäudeteil wird eingekürzt, das heißt, über alle vier Etagen seitlich abgebaut. Dann geht es an die Sanierung des Schulteils, der bleibt. Komplettsanierung heißt dabei, die Schule bekommt neben der energetischen Sanierung das Komplettpaket von neuen Grundrissen für Barrierefreiheit und Rettungswege bis zu neuen Fenstern, Türen, Sanitäranlagen und das, was eine moderne Schule braucht. Ein Fahrstuhl sichert Barrierefreiheit.

Auch die Freianlagen bieten künftig barrierefreie Wegeverbindungen zwischen Hofeingängen und beiden Schulgebäuden. Eine neue elektronische Hausalarmanlage stellt Durchsagen und den Pausengong in alle Schulteile sicher.

Im älteren Schulhaus Nr. 18 setzen die Bauleute auch an. Das Schulhaus war schon 2002 innen und 2011 energetisch saniert worden. Voraussichtlich im Jahre 2022 entsteht ein Behinderten-WC im Erdgeschoss, erhalten die Unterrichtsräume Blendschutz und Akustikelemente und das Schulhaus von außen einen Fahrstuhl für mehr Barrierefreiheit.

Termine
Auf einen verbindlichen Termin zum Abschluss der Bauarbeiten kann sich die Stadtverwaltung zurzeit noch nicht festlegen. „Wir werden so zügig wie möglich bauen und wollen gern zum Schuljahresbeginn 2022/2023 das Projekt abgeschlossen haben. Aber wir bleiben sicher auch in diesem Projekt von den Problemen am Markt und der Corona-Pandemie nicht unbedingt verschont“, so Sven-Gunnar Diener, Leiter des städtischen Amtes für Hochbau und Liegenschaften.

Kosten und Fördermittel
Nach aktuellen Ausschreibungs- und Planungsergebnissen kosten die Bauarbeiten rund 6,6 Millionen Euro. Gera erhält laut Bescheid des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr Mittel aus dem Schulinvestitionsprogramm des Freistaates Thüringen einen Zuschuss von rund 4,8 Millionen Euro. Den verbleibenden Betrag von 1,8 Millionen Euro finanziert die Stadt Gera über Eigenmittel.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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