„SIBYLLE — FRAUEN UND MODE IN DER DDR“

Vom 17. Juni bis 4. Oktober 2020 kann die Sonderausstellung „Sibylle — Frauen und Mode in der DDR“ besucht werden. (Bild: Stadtverwaltung)

In Kooperation mit der Kunsthalle Rostock zeigt das Museum für Angewandte Kunst vom 17. Juni bis 4. Oktober 2020 die Sonderausstellung „Sibylle — Frauen und Mode in der DDR“.

Sibylle war nicht nur eine der begehrtesten Frauenzeitschriften, sondern wird auch als „Vogue des Ostens“ bezeichnet. Aufgrund ihrer hervorragenden Fotografien wirkte sie stilbildend für eine ganze Generation. Bis heute nimmt sie unter den Illustrierten einen besonderen Stellenwert ein und besitzt Kultstatus. Neben ihren Beiträgen zu Kunst, Kultur und Reisen, setzten vor aallem die Modefotografien neue Maßstäbe. Für Sibylle arbeiteten namhafte Fotografen wie Ute und Werner Mahler, Sibylle Bergemann, Ulrich Wüst oder Sven Marquardt. Sie prägten mit ihren Aufnahmen das Erscheinungsbild der Sibylle; sie inszenierten die Frauen in Kleidern aus Modebetrieben aus der DDR inmitten sozialistischer Architektur oder vor urbanen Landschaften. 40 Seiten Mode, 40 Seiten Kultur: Von 1956 bis 1995 erschien die Zeitschrift Sibylle alle zwei Monate im Verlag für die Frau in Leipzig. Mit einer Auflage von 200’000 Exemplaren trug sie maßgeblich zum damaligen Bild der emanzipierten Frau und zur Reflexion der gesellschaftlichen Verhältnisse bei.

Die von der Kunsthalle Rostock konzipierte Ausstellung legt ihren Schwerpunkt auf die Fotografie. Zahlreiche Originalaufnahmen der Sibylle-Fotografen zeigen wie kosmopolitisch und ästhetisch einzigartig die Zeitschrift war. Die Fotografien schreiben nicht nur ein Stück Fotogeschichte, sondern dokumentierten bzw. interpretierten das Leben in der DDR. Sibylle ist ein Spiegelbild hoher Ansprüche an Ästhetik, Kultur, Mode und der gesellschaftlichen Entwicklungen in Ostdeutschland. Die meist vom Modeinstitut der DDR entworfene Bekleidung wurde thematisch künstlerisch von den Fotografen in Szene gesetzt. Den unbewegten Posen der Models in den 1950er Jahren folgten dynamische Darstellungen, die eine andere ästhetische Auffassung vermittelten. Vorreiter war hier auch der Fotograf Arno Fischer, der als Lehrer an der Kunsthochschule in Berlin Weißensee tätig war. Dorothea Bertram als junge Modegestalterin begann ab den 1960er Jahren die Zeitschrift auf ein hohes künstlerisches Niveau zu heben.

Die Bekleidung, die in Sibylle präsentiert wurde, weckte Sehnsüchte und stand oft im Widerspruch zu den Angeboten in den Geschäften und Kaufhäusern. Oftmals blieb die einzige Chance das „Selbernähen“, was von einer Vielzahl modebewusster Frauen mit viel Kreativität gemacht wurde. Originale Zeitschriften und Schnittmusterbögen aus den Sammlungen des Museums für Angewandte Kunst Gera und Kleider jener Zeit runden das Bild der Ausstellung ab.

Mit Blick auf die gegenwärtig geltenden Hygienevorschriften wurde auch in diesem Haus für einen sorglosen Besuch eine Reihe von Schutzmaßnahmen eingeführt: Einlassregelung durch Personal und Bodenmarkierungen, das Tragen einer Mund-Nasn-Bedeckung, Desinfektionsspender im Eingangsbereich sowie Begrenzung der Personenanzahl. Bei hoher Besucherfrequenz kann es Wartezeiten kommen. In diesem Fall bitten die Museumsangestellten um Verständnis.

Für die Unterstützung dankt das Museum dem Freistaat Thüringen, dem Geraer Stadtmuseum, der Friends Werbeagentur Gera, Welz-Digitaldruck, Gera-Arcaden sowie About Gera.

Das Museum für Angewandte Kunst hat mittwochs bis sonntags sowie feiertags von 12 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Für die Eintrittskarte zahlen Erwachsene fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Das Museum ist erreichbar unter der Rufnummer 0365 8381430, fernschriftlich unter 0365 8381432 sowie über „musak@gera.de“.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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