„GELIEBT, GEHASST, GEDULDET — GROSCHENHEFTE IN DER DDR“

Die Geschichte der Groschenhefte in der DDR erzählt zugleich ein spannendes deutsch-deutsches Kapitel aus der Zeit des Kalten Krieges. (Bild: Stadtverwaltung)

Die Ausstellung mit rund 300 Objekten stellt die in der DDR erschienenen Reihen wie Blaulicht, Das neue Abenteuer, Erzählerreihe, Tatsachen oder Meridian sowie ihre inhaltliche Ausrichtung vor. Die Geschichte der Groschenhefte in der DDR erzählt zugleich ein spannendes deutsch-deutsches Kapitel aus der Zeit des Kalten Krieges. Im Stadtmuseum ist die Sonderausstellung seit dem 10. Juni 2020 zusehen.

„Erschreckend häufen sich jetzt die von Jugendlichen begangenen Verbrechen. Ihre Anleitung erhalten sie durch die Schundromane, die von Westberlin in die DDR eingeschleust werden.“ Solche und ähnliche Meldungen finden sich häufig in den ostdeutschen Zeitungen der 1950er Jahre. Die Kritik zielte vor allem auf die sogenannten Groschenromane, billig produzierte und reißerisch aufgemachte Hefte, die mit zahllosen Western, Kriminal- und Abenteuergeschichten den westdeutschen Markt überschwemmten. Begünstigt durch die offene Grenze zwischen den beiden deutschen Ländern, wurden die Hefte auch im Osten Deutschlands gern gelesen. Die Bedeutung, die diesem Massenmedium damals beigemessen wurde, ist heute, in den Zeiten von grenzenlosem Internet und digitalem Fernsehen, kaum mehr vorstellbar. Die DDR hatte der Flut dieser Hefte zunächst nichts Vergleichbares entgegenzusetzen. In vielfältiger Form wurde davor gewarnt, da angeblich „unter dem Einfluss solcher Schmöker junge Menschen zu Dieben, Einbrechern, ja sogar zu Mördern werden!“

Ab Mitte der 1950er Jahre begannen ostdeutsche Verlage, vermehrt eigene Heftreihen zu veröffentlichen – die natürlich anders und besser sein sollten als die westdeutschen „Schmöker“. In den ersten Jahren unterschieden sich die ostdeutschen Reihen in ihrem äußeren Erscheinungsbild jedoch kaum vom kapitalistischen Gegenstück. Titel und grafische Gestaltung waren ähnlich aufreizend und verlockend. Worin lag also der Unterschied?

Das Stadtmuseum hat mittwochs bis sonntags und an den Feiertagen von 12 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Die Eintrittskarte für Erwachsene kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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