DIE WIRTSCHAFT IN DEN KOMMENDEN MONATEN

Viele kleine und mittlere Unternehmen bangen derzeit um ihre Existenz und hoffen darauf, dass die derzeitige Krise bald ein Ende findet. Doch wann wird das sein und womit ist in den kommenden und Monaten noch zu rechnen? Die Einschätzungen hierzu ändern sich derzeit in kurzen Abständen.

Bundeswirtschaftsminister Altmaier sprach am 2. April 2020 von drei schweren Monaten, die uns bevorstünden. Beobachter rechnen mit einer Insolvenz-Welle ab Juni 2020. Dann dürften auch die Indizes an den Wertpapierhandelsplätzen nocheinmal deutlich abfallen. Ein wichtiger Aspekt ist, dass nur solche Unternehmen ein Darlehen im Rahmen des Kreditprogrammes der staatlichen Förderbank KFW erhalten, die die Summe gemäß Einschätzung innerhalb von fünf Jahren wieder zurückzahlen können. Viele von der Krise betroffenen Firmen erfüllen diese Voraussetzung nicht, schreibt zum Beispiel die Zeitung „Handelsblatt”. Nun sollen die Kriterien verändert werden.

Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sind weitere Faktoren. 470’000 Unternehmen hatten in den beiden Wochen bis zum 31. März Kurzarbeit beantragt.1,4 Millionen Menschen waren es in der Zeit der Finanzmarktkrise 2008/2009 betroffen; für dieses Jahr werden 2,4 Millionen Kurzarbeiter prognostiziert. Von rund 18 Millionen wertschöpfenden Leistungsträgern in Deutschland wird derzeit ausgegangen. Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten einen Rückgang des BIP um 4,2 % im Jahre 2020. Eine zweite Virus-Welle ab dem Winter ist hier nicht einkalkuliert. Sollte dieses Szenario eintreffen, fiele die Rezession deutlich stärker aus, schätzen einige Beobachter.

Aufgrund der Einkommensverluste wird in den kommenden Monaten die Nachfrage voraussichtlich sinken, ebenso die Menge der produzierten Güter. Etliche Unternehmen werden ihre bestehenden Kredite nicht mehr bedienen können. Der Geldstrom wird auch an weiteren Stellen abreißen, wenn zum Beispiel Mietzahlungen für Verkaufsflächen eingestellt werden. Kommt es zu einer Verlängerung der Maßnahmen oder zu einer zweiten Virus-Welle ab dem Winter 2020, wird die Krise auch den Immobilienmarkt erfassen und nicht zuletzt vielen großen Einkaufshäusern ein Ende bereiten.

Folgendes Szenario wäre denkbar:

  • Insolvenz-Welle, beginnend im Juni 2020
  • zunehmende Arbeitslosigkeit
  • zweite Virus-Welle ab Dezember 2020
  • Ausverkauf des Mittelstandes
  • Finanzkrise ab Dezember 2020
  • zahlungsunfähige Banken
  • Einschränkung der Grundrechte und zunehmende Überwachung, z. B. mit Virus-Begründung
  • Beschlagnahmungen, Verstaatlichungen
  • Staatskrise
  • globaler Aktionsplan
  • Währungsreform

Weil der Geldfluss vom wertschöpfenden Gewerbe zum Dienstleistungssektor langsam abebbt, werden dem System größere Geldmengen zugeführt. Doch wenn die Geldmenge steigt, erhöht sich das Risiko einer galoppierenden Inflation. Europa und dessen Wirtschaft werden momentan einzig durch die immer extremer werdende Geldpolitik der EZB vor dem Kollaps bewahrt.

Deutschland steht nach einer kurzen Erholung, die den Anschein gibt, die Krise wäre überstanden, eine lange anhaltende Rezession bevor, und eine Übernahmewelle. Mittlere Unternehmen werden preisgünstig aufgekauft, sofern sie für den nächsten Schritt der wirtschaftlichen Transformation von Bedeutung sind. Die Krise wird wahrscheinlich gegen Ende des Jahres 2020 den Finanzsektor erreichen und später in eine Währungsreform münden. Dadurch werden, vereinfacht formuliert, Guthaben und Schulden gleichermaßen zurückgesetzt.

Je mehr die Wirtschaft leidet, desto schwieriger wird auch die Rückkehr der Grundrechte. Unter dem Deckmantel der Gesundheitsvorsorge werde ein Überwachungsstaat geschaffen, sagen Kritiker schon heute. Einige von ihnen halten die derzeitigen Maßnahmen gar für verfassungswidrig und glauben nicht an einen Zufall.

Denn gewissermaßen stieg der sprichwörtliche schwarze Schwan, wie man ihn an den Märkten nennt, exakt zum Ende des derzeitigen Wirtschaftszyklus empor, der zugleich das Ende der gegenwärtigen Wachstumsperiode bildet. Ein „höher, schneller, weiter” wäre in einem gesunden Rahmen nicht mehr möglich gewesen. Nun fliegt dieser schwarze Schwan einmal um die Welt, dezimiert kleine Unternehmen und den Mittelstand, sodass Markt-Räume freiwerden, die große Konzerne später einnehmen können. Zu erwarten ist in jedem Falle eine nachhaltige Veränderung der Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur mit sehr viel kleineren Freiräumen. Angekündigt wurde sie bereits beim Weltwirtschaftsforum in Davos, und die entscheidenden Weichen in diese Richtung sind längst gestellt. Da eine Minderung des Lebensstandards nicht auf Freiwilligkeit beruhen kann, wenn man doch vorher zahlreiche Annehmlichkeiten gewohnt war, ist ein mit Ängsten arbeitendes, totalitäres System die logische Konsequenz.

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