Was das neuartige Corona-Virus anbetrifft, gibt es noch immer viele offene Fragen. Möglicherweis breitete es sich schon viel früher aus als bislang angenommen. Nachdem einige Zeitungen berichteten, das Virus sei wahrscheinlich schon im September 2019 in Italien umgegangen, meldete der Nachrichtensender NTV, von Oktober bis Dezember habe es eine signifikant höhere Zahl von Grippeerkrankungen und Lungenentzündungen in der Lombardei gegeben. Hierbei wird auf Adriano Decardi verwiesen. Der Epidemologe und Professor für Medizinstatistik an der Mailänder Universität beschäftigt sich mit der Theorie der früheren Ausbreitung (siehe „https://www.n-tv.de/panorama/Grassiert-Corona-schon-viel-laenger-in-Italien-article21672455.html”).
Ähnliches meldete der Radiosender RTL: Das neuartige Virus zirkulierte in Italien bereits vor Beginn der Epidemie in China. Entsprechend habe sich Doktor Guiseppe Remuzzi, der Direktor des Pharmakologischen Forschungsinstituts in Mailand, geäußert (siehe „https://www.rtl.fr/actu/international/coronavirus-en-italie-le-covid-19-circulait-il-deja-en-novembre-7800317273”).
Bekanntermaßen besteht zwischen Norditalien und China in ein reger Austausch aufgrund enger wirtschaftlicher Verknüpfungen. Das Italienische Nationale Gesundheitsinstitut ISS teilte mit, 90 % der Verstorbenen in Italien waren über 70 Jahre alt, und höchstens 0,8 % der Verstorbenen hatten keine chronische Vorerkrankungen.
An anderen Stellen wird inzwischen gemutmaßt, bei der gegenwärtigen Welle könnte es sich nicht um die erste, sondern schon um die zweite handeln. In diesem Falle müsste es schon zahlreiche Menschen mit Antikörpern geben. Ob dies denkbar ist, werden spätere Untersuchungen vielleicht zeigen.
Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Virus von der Fledermaus über das Schuppentier (Pangolin) auf den Menschen übergegangen ist. Da Schuppentiere auf dem Wildtiermarkt in Wuhan illegal feilgeboten werden, wird hier der Übergang zum Menschen vermutet. Die Vorstufe des heutigen Virus wurde bereits in Fledermäusen nachgewiesen. Diese Tiere beherbergen selbst viele unterschiedliche Coronaviren, ohne selbst daran zu erkranken.
Zugleich gibt es Theorien über einen Zusammenhang mit dem „Event 201”, dessen Ergebnise im Oktober 2019 veröffentlicht wurden (siehe „http://www.centerforhealthsecurity.org/event201/”). Das Johns-Hopkins-Center für Gesundheitssicherheit hielt in Zusammenarbeit mit dem Weltwirtschaftsforum und der Bill-and-Melinda-Gates-Foundation am 18. Oktober 2019 in New York, das „Event 201”, eine hochrangige Pandemieübung, ab. Am 18. Oktober 2019 begannen außerdem in Wuhan die VII. Militärweltspiele des Internationalen Weltsport-Verbands mit Teilnehmern aus einhundert Ländern. Sie endeten am 27. Oktober 2019. Zuvor, am 7. September 2019, hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und eine deutsche Wirtschaftsdelegation den neuen Standort des Automobilzulieferers Webasto in der Stadt Wuhan, Provinz Hubei, besucht (siehe „https://www.webasto-group.com/de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/bundeskanzlerin-angela-merkel-eroeffnet-neuen-webasto-standort-im-chinesischen-wuhan/”). Wuhan gilt als Ausgangspunkt der Epidemie, und bei einem Mitarbeiter der Firma Webasto in Bayern wurde die erste SARS-CoV2-Infektion in Deutschland nachgewiesen.
Belege dafür, dass die Ereignisse miteinander in Verbindung stehen oder das Virus vorsätzlich in Umlauf gebracht wurde, gibt es nicht. Allerdings ist ein fehlender Beleg nicht mit einem Ausschluss gleichzusetzen.
Derweil stellte Kanzleramtschef Helge Braun klar, dass bis zum 20. April 2020 alle Maßnahmen in Deutschland bestehen bleiben. Man wolle die Infektionsgeschwindigkeit so verlangsamen, dass es zu einer Verdoppelung der Fallzahlen erst in zehn, zwölf oder noch mehr Tage komme, anstatt wie bisher in drei Tagen. Dann sei man auf dem richtigen Weg. Den Erfolg der Maßnahmen werde man in einigen Tagen sehen.
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