Marine Le Pen, Vorsitzende der Partei „Rassemblement National”, wird im Frühjahr 2022 erneut und damit zum dritten mal für das Amt des Präsidenten Frankreichs kandidieren. Dies gab sie am 16. Januar 2020 in Nanterre bekannt.
Wie der Sender RTL meldet (siehe „https://www.rtl.fr/actu/politique/presidentielle-2022-marine-le-pen-annonce-sa-candidature-7799908838”) ist diese frühzeitige Ankündigung nicht überraschend. Im März finden in Frankreich die Kommunalwahlen statt, und Präsident Emmanuel Macron habe die Präsidentschaftskampagne selbst ins Leben gerufen. Da werde sie ihn nicht alleine laufen lassen. Le Pen sprach von dem Ansinnen, auf ein Projekt der nationalen Einheit hinzuarbeiten.
Unter der Präsidentschaft Macrons haben die Streiks und Massendemonstrationen in Frankreich erheblich zugenommen. Die beabsichtigten Reformen treiben auch die Mittelschicht auf die Straße. Misstrauen und Hass gegenüber dem Präsidenten sind stark angewachsen. Dem ehemaligen Investment-Bankier gelingt es nicht, seinen Ruf als Präsident der Reichen loszuwerden. Zudem wurde unlängst bekannt, dass augerechnet Black-Rock, die weltgrößte Vermögensverwaltungsgesellschaft, von Macrons Rentenreform profitieren würde. Es handele sich hierbei um eine Umverteilung von öffentlichem zu privatem Vermögen, sagen Kritiker. In einem Dokument mit dem Titel „Loi Pacte: Le bon plan Retraite” hatte das Unternehmen der französischen Regierung 14 Empfehlungen gegeben. So sollte die private Altersvorsorge in Unternehmen über die Grund- und Zusatzsysteme hinausgehen und eine pflichtgleiche Möglichkeit sein.
Die Zustimmung für Le Pen könnte weiter wachsen, je mehr das Vertrauen in Macron schwindet. Derzeit liegt sie in Umfragen mit ihm gleichauf, und ihre Partei erreicht die höchsten Werte seit Bestehen. Würde sie tatsächlich das Amt des Präsidenten übernehmen, hätte dies weitreichende Folgen nicht nur für Frankreich, sondern auch für die Europäische Union.
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