THÜRINGENS EINWOHNERZAHL SINKT TROTZ ZUWANDERUNG

In Thüringen sinkt weiterhin die Zahl der Einwohner. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung sowie die Zahl der Pflegebedürftigen.

Trotz Zuwanderung setzt sich der Einwohnerschwund in Thüringen fort. Die Einwanderungswelle im Jahre 2015 führte lediglich zu einem einmaligen Zuwachs. Dadurch hat sich die Geschwindigkeit des Bevölkerungsrückganges und der gesellschaftlichen Alterung etwas verlangsamt, wie aus den Mitteilungen des Thüringer Landesamtes für Statistik hervorgeht.

Die Zahl der Einwohner Thüringens wird sich weiter kontinuierlich reduzieren – wenn auch etwas langsamer als zunächst erwartet. Ursache für den Bevölkerungsrückgang ist das anhaltende Geburtendefizit. Trotz angenommener steigender Geburtenrate werden bis zum Jahre 2040 im Durchschnitt jährlich rund 15’600 Kinder weniger geboren werden als Menschen sterben. Lebten Ende 2018 rund 2’143’100 Personen in Thüringen, werden es im Jahre 2040 nur noch rund 1’862’200 Personen sein. Somit verringert sich die Zahl der Einwohner im Freistaat Thüringen im Durchschnitt um rund 12’800 pro Jahr. Der Bevölkerungsrückgang vollzieht sich über den gesamten Vorausberechnungszeitraum bis 2040 in den Regionen Thüringens mit unterschiedlicher Intensität und nicht kontinuierlich.

Während in den kreisfreien Städten Erfurt und Jena die Wanderungsgewinne voraussichtlich den Sterbefallüberschuss ausgleichen können und somit insgesamt einen Bevölkerungszuwachs von jeweils 1,4 % erwartet wird, werden alle anderen kreisfreien Städte und die Landkreise in unterschiedlichem Ausmaß bis zum Jahre 2040 Einwohner verlieren. Knapp die Hälfe der Kreise wird dabei Verluste
zwischen 10 % und 20 % gegenüber 2018 verzeichnen. Für die Stadt Gera wird ein Rückgang um minus 14 % vorausberechnet. Den höchsten Rückgang wird die Stadt Suhl mit über 30 % erleben.

Für Thüringen wird angenommen, dass die Summe der altersspezifischen Geburtenzifern vom aktuellen Wert (rund 1600 im Jahr 2018) bis 2021 den Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2018 (rund. 1610) erreicht, und danach bis 2040 um etwa 3 % auf 1650 Kinder je 1000 Frauen ansteigt. Für die kommenden Jahre wird eine weitere Zunahme unterstellt. Desweiteren wird eine Annäherung der Lebenserwartung der
Männer an die der Frauen berücksichtigt. So ergibt sich für das Jahr 2040 für Männer eine durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt von 80,9 Jahren und für Frauen von 85,7 Jahren. Das entspricht einem Zuwachs von 3,6 bzw. 2,7 Jahren im Vergleich zur Basislebenserwartung 2015/2017. Die Diferenz der Lebenserwartung von Frauen und Männern verringert sich bis 2040 von 5,8 auf 4,8 Jahre.

Die Zahl der Pflegebedürftigen wird in Thüringen bis 2040 um fast 30 % steigen. Die aktuelle
Pflegevorausberechnung des Thüringer Landesamtes für Statistik erwartet einen Anstieg der Pflegebedürftigen gegenüber 2017 um 34’000 Personen bis zum Jahre 2040. Zu diesem Zeitpunkt werden 59’000 Männer und 91’000 Frauen pflegebedürftig sein. Somit steigt die Zahl der betroffenen Männer gegenüber 2017 um 37,1 % bzw. 16’000 Personen. Die Zahl der Frauen nimmt um 25,3 %
bzw. 18’000 Personen zu. Insgesamt werden 2040 voraussichtlich 8,1 % der Thüringer
Pflegeleistungen in Anspruch nehmen (2017: 5,4 %). Während die Zahl der Pflegebedürftigen unter 70 Jahren voraussichtlich um 23,1 % bzw. 6000 Personen sinkt, steigt die der hochbetagten über 80-jährigen Pflegebedürftigen hingegen erheblich um 61,0 % bzw. 38’000 Personen an. Machten die Hochbetagten 2017 noch reichlich die Hälfte aller Pflegebedürftigen aus, steigt ihr Anteil bis 2040 den Berechnungen zufolge auf mehr als zwei Drittel.

QUELLE: THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK

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