In den Wissenschafts-Magazinen wird derzeit über mehrere Auffälligkeiten am Sternenhimmel berichtet, die den Forschern Rätsel aufgeben. Zum einen geht es um den markanten Stern Betelgeuse und seinen deutlichen Helligkeitsverlust, zum anderen um rund einhundert abgelichtete Sterne, die bislang nicht wiedergefunden werden konnten.
Betelgeuse, zu finden im Sternbild Orion, leuchtet so schwach wie nie zuvor, seit Beginn der photoelektrischen Erfassung. Das stellten Forscher der Universität Villanova, USA, fest. In der Rangfolge der hellsten Sterne am Nachthimmel, fiel er von Platz sechs auf Platz 21. Die Abschwächung der Leuchtkraft beschleunigte sich im Oktober 2019. Betelgeuse ist ein sogenannter veränderlicher Stern. Als solcher wechselt seine Leuchtkraft und Temperatur in bestimmten Zeitabständen. Möglicherweise überlagern sich zwei Lichtzyklen, vermuten die Forscher. Ein Zyklus währt im Mittel 425 Tage, ein anderer 5,9 Jahre. Wird der rund zehn Millionen Jahre alte Stern innerhalb der nächsten Wochen nicht wieder heller, nähert er sich möglicherweise seinem Ende. Der Helligkeitsverlust könnte dann der Vorbote einer Supernova sein. Diese würde die Nacht auf der Erde deutlich erhellen. Betelgeuse ist neuesten Messungen zufolge 640 Lichtjahre von der Erde entfernt, wobei die Messtoleranz 150 Lichtjahre beträgt. Der Durchmesser schwankt zwischen 580 Millionen und 960 Millionen Kilometern, was bedeutet, dass er bei seiner größten Ausdehnung fast den siebenhundertfachen Sonnendurchmesser erreicht. Weitere Vermutungen für den Helligkeitsverlust sind vorbeiziehende Staubmassen, magnetische Unregelmäßigkeiten oder eine schwankende Dichte.
Die anderen Auffälligkeiten betreffen den gesamten Sternenhimmel. Rund einhundert Lichtpunkte, die in den 1950er Jahren bei der Kartografierung des Sternenhimmels aufgenommen wurden, konnten bislang nicht wieder lokalisiert werden. Das ist das Ergebnis eines Vergleiches mit aktuellen Aufnahmen. Im Rahmen der Untersuchung wurden rund 600 Millionen Lichtpunkte mit einem automatisierten Verfahren in den Fokus genommen. Für etwa 150’000 Lichtpunkte gab es auf den neueren Bildern an derselben Position keine Entsprechung. Bei den meisten handelt es sich um Sterne, die entweder ihre Position oder Helligkeit verändert haben. Knapp 24’000 Lichtpunkte wurden näher untersucht; von diesen waren einhundert tatsächlich nicht mehr auffindbar.
Eine Erklärung hierfür gibt es noch nicht. Auszuschließend ist, dass die Sterne den sichtbaren Bereich des Universums verlassen haben, ebenso Supernovae, schwarze Löcher oder Staubwolken und andere Objekte, welche die Sterne verdecken könnten. Ohnehin ist die Zeitspanne für die genannten möglichen Entwicklungen viel zu kurz. Auch müssten dann Reste bzw. Wellen im nicht sichbaren Spektrum feststellbar sein. Möglicherweise handelt es sich um veränderliche Sterne, deren Helligkeit in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen ist, oder die nur zum Zeitpunkt der Erfassung besonders hell waren.
Diese und ähnliche Funde sollen nun im Rahmen der Facharbeit „The Vanishing and Appearing Sources during a Century of Observations Project” nun genauer untersucht werden. Beschäftigt ist damit eine Arbeitsgruppe des „Nordic Institute for Theoretical Physics” und des „Institut für Astrophysik der Kanarischen Inseln”. Der gegenwärtige Stand der Forschung wird im Fachmagazin „The Astronomical Journal” veröffentlicht, welches im Netzwerk unter „https://iopscience.iop.org/article/10.3847/1538-3881/ab570f” zu finden ist.
Was die Erde anbetrifft, erreichte diese auf dem Weg um die Sonne am 5. Januar 2020 den Punkt der größten Sonnennähe. Himmelsbeobachter können am 10. Januar eine Halbschattenfinsternis des Mondes sehen. Um 18.06 Uhr tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein. Der Höhepunkt ist um 20.10 Uhr, und um 22.14 Uhr endet sie. Der Merkur ist vom 6. bis 12. Februar und vom 15. Mai bis 14. Juni am Abendhimmel zu sehen. Die Venus zeigt sich dort bis Ende Mai. Am Morgenhimmel kann der Mars beobachtet werden. Dort wird auch ab Ende Januar der Jupiter zu sehen sein, und ab Ende Februar der Saturn.
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