KAY KUNTZE FÜR THEATERPREIS „DER FAUST“ NOMINIERT

Der Deutsche Theaterpreis „Der Faust“ würdigt auf nationaler Ebene Künstlerinnen und Künstler, die sich in besonderer Weise durch ihre wegweisende Leistung im Bereich Theater hervorgetan haben. 2019 ist in der Kategorie „Regie Musiktheater“ nun Kay Kuntze für seine Inszenierung von Mieczysław Weinbergs Oper „Die Passagierin“ nominiert. Der Regisseur ist seit 2011 Generalintendant, Künstlerischer Geschäftsführer und seit 2012 auch Operndirektor am Theater Altenburg Gera (Thüringen).

Rückblickend auf seine Inszenierung der Oper „Die Passagierin“, welche von März bis Juli 2019 am Theater in Gera zu sehen war, sagt Kay Kuntze:

„Die Faust-Preis-Nominierung ist eine großartige Nachricht, betrifft sie doch eine Inszenierung, in der das Ensemble sehr zusammengewachsen ist. Ob in den Werkstätten, im Orchester, im Chor oder bei den vielen beteiligten Solisten und unseren anderen Abteilungen: Es war eine ganz starke Identifikation zu spüren und ein Gefühl der Richtigkeit und Notwendigkeit dieser Produktion. Ich glaube an das Theater, als einen kraftvollen Ort der politischen Willensbildung, als Möglichkeit einer lebendige Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit im Sinne eines aufgeklärten Geschichtsbewusstseins, das uns für die Gegenwart wappnen kann, um eine menschenfreundliche Zukunft gestalten zu können.“

Das Werk handelt von Schuld und der Unmöglichkeit ihrer Verdrängung, aber auch von der Verantwortung nachfolgender Generationen, die Erinnerung an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte wachzuhalten. Die Aufführung ist eingebettet in die Spielplanreihe „Wider das Vergessen“, mit Stücken, die sich allesamt mit dem Nationalsozialismus beschäftigen.
In „Die Passagierin“ spaziert Lisa auf Deck eines Ozeandampfers als ihr plötzlich der Schrecken in die Glieder fährt, meint sie doch in einer anderen Passagierin Martha wiederzuerkennen, ehemals jüdische Gefangene im KZ Auschwitz. Dort war Lisa einst als Aufseherin tätig gewesen. Böse Erinnerungen ergreifen sie.

Von der Fachpresse hochgelobt und vom Publikum dankend angenommen, war diese besondere Opernproduktion ein großer Erfolg. Aufgrund der enormen Resonanz plant die Theaterleitung eine Wiederaufnahme in der Spielzeit 2020/2021.

Neben Kay Kuntze sind in der Kategorie „Regie Musiktheater“ Marie-Eve Signeyrole für „La Damnation de Faust“ (Staatsoper Hannover) und Elisabeth Stöppler für „Götterdämmerung“ (Theater Chemnitz) nominiert. Wer von den drei Nominierten den Preis schließlich erhält, wird zur Preisverleihung am 9. November in Kassel bekanntgegeben.

Zum Auswahlverfahren
Grundlage für die Vergabe des Preises sind Vorschläge der Theater, es ist also ein Preis der Theater für ihre Künstler. Ein Theater darf jedoch keine eigene Produktion vorschlagen. Eine Jury aus künstlerischen Berichterstattern und dem Ausschuss für Künstlerische Fragen des Deutschen Bühnenvereins, bestehend aus Intendanten, Ballettdirektoren, Regisseuren, Dramaturgen und Kulturpolitikern, nominiert aus den eingehenden Vorschlägen für jede der einzelnen Kategorien drei Künstler. Über diese Vorschläge stimmt eine fünfköpfige Jury, die aus Mitgliedern der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste besteht, ab.
„Der Faust“ wird seit 2006 vom Deutschen Bühnenverein, den Bundesländern, der Kulturstiftung der Länder und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste vergeben.

QUELLE: THEATER ALTENBURG-GERA GGMBH

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