Vielen Geraern ist sicherlich schon der Bauwagen auf dem Platz vor dem Kultur- und Kongreszentrum aufgefallen. Es handelt sich hierbei um das sogenannte Freiraum-Aktivierungs-Mobil, kurz Framo, welches im Rahmen des Freiraum-Festivals „Geranien“ aufgestellt wurde.
Im Sommer 2019 bot „Geras Neue Mitte“ mit dem Ort „Geranien“ mehrere Wochen lang Raum für rund 40 verschiedente Aktionen mit unterschiedlichsten Themen. Dazu gehörten Spiel- und Sport-Angebote, Lesungen, Kurse und Initiativen zum Anpacken.
Die Aktion „Geranien“ ist ein Baustein des IBA-Projektes „Geras Neue Mitte“. Mit Zwischennutzungen und Raumexperimenten erschließen sich Bürger den öffentlichen Raum und setzen Impulse für eine künftige dauerhafte Gestaltung.
Diskussionsrunden, Flohmärkte, Konzerte, Stadtspaziergänge, Kunst und Videomapping belebten ebenfalls den weitläufigen Platz während des Freiraum-Festivals „Geranien“. Über eine offene und solidarische Gesellschaft wurde diskutiert, wie auch das Freiraum-Feiern genutzt. Unterschiedlichste Akteure betätigten sich auf der Fläche, unter anderem der Verein CVJM, der regelmäßig in „Geranien“ unterwegs war. Das Wiederverwertungsprojekt der Klasse 7C der IV. Regelschule Lusan brachte das Thema Ressourcenschonung und Umweltschutz in „Geras Neue Mitte“. Die Veranstaltungen warfen die Frage auf: Wie können wir Orte gestalten, welche für alle Menschen offen sind, die niemanden ausgrenzen und alle aktiv teilhaben lassen an der Gestaltung unserer Lebensräume?
In „Geranien“ gehörten Bürger mit unterschiedlichem sozialen und kulturellem Hintergrund zu den Gästen, wie an den wöchentlichen Präsenztagen des Interkulturellen Vereins zu sehen war.
Der GNM-Projektleiter der Stadtverwaltung Gera, Thomas Leidel, resümiert eine starke Identifikation mit dem Ort „Geranien“ und dem Wunsch, dass viele Flächen auch über „Geranien“ hinaus in den nächsten Jahren nutzbar bleiben. Dies bestätigt Selina Müller von der Projektgruppe „Geranien“ der Kollektiv-Raumstation Weimar/Gera, die in Kooperation mit dem Kurator für Zwischennutzungen, Marcus Schreiner, „Geranien“ entwickelte. Müller schätzt ein: „Es gibt jetzt eine entwickelte soziale Komponente im Geiste von ‚Das ist unsere Fläche. Hier fühlen wir uns wohl. Hier wollen wir oft sein‘. Es haben sich Gruppen über den ständigen Besuch hier ‚gefunden‘, wie die Jugendgruppe oder die Gruppe der Kümmerer.“
Der Ort „Geranien“ als Freiraum-Festival mit Veranstaltungen zielte laut Leidel und Müller darauf ab, eine Infrastruktur und einen Raum zu schaffen, welcher weiterhin genutzt werden kann insbesondere im Zeitraum 2020 bis 2022 parallel mit den Bauvorbereitungen. Dafür eignen sich folgende Elemente:
Freiraum-Aktivierungs-Mobil
Das Freiraum-Aktivierungs-Mobil, kurz Framo, soll länger auf der Fläche stehen bleiben. Es handelt sich hierbei um einen Bauwagen, welcher Raum bietet für Veranstaltungen, der über eine Grundausstattung an Dingen verfügt, die auf der Fläche genutzt werden können. Dazu gehören Spiele und Sportgeräte, Werkzeug, sowie die Möglichkeit, Kaffee zuzubereiten. Teil des Framo ist eine Bühne, die bei Veranstaltungen genutzt werden kann. Das Framo kann weiter ausgebaut werden und vollständig energie-autark sein.
Gera-Bänke
Die Gera-Bänke sind bereits seit dem 11. Mai 2019 zum Tag der Städtebauförderung bestehenden Bänke und wurden für „Geranien“ zu einer Sitzlandschaft erweitert und mit Bürgern gemeinsam geflochten.
Kunstinstallationen
Mit drei Installationen machte Geranien von sich reden — dem Wiederverwertungsprojekt, den „Texil Blumen“ und „Gera where?/Gera wo?“. Geras Neue Mitte wurde Ausstellungsraum, der weiterentwickelt werden könnte. Die Raumstation-Kollektiv-Mitglieder schlagen vor, über Künstler-Residenzen weiter nachzudenken. In Ansätzen beginnen damit Marion Jaucot und Domenico Buffon, welche für die Fläche einen Teich aus natürlichen Materialien entwickeln und so das Element Wasser in Geras Neue Mitte zurückholen.
Urbandes Gärtnern
An unterschiedlichen Stellen entstanden Orte für Grün und fürs Gärtnern: Sieben Pflanzenkübel mit Büschen spenden Schatten, die „Miteinanderwand“ machte den Anbau von Kräutern und essbarem Grün möglich; weitere Pflanzen wurden als Garten neben dem Framo angelegt. Das urbane Gärtnern könnte erweitert werden.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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