Mittwoch, der 27. März, ist Welttheatertag und zu diesem Anlass präsentiert das Thüringer Staatsballett um 19.30 Uhr im Theater Gera letztmalig den mitreißenden Ballettabend „Anita Berber – Göttin der Nacht“. Jiří Bubeníček, ehemaliger Erster Solist am Ballett der Semperoper Dresden, gab mit „Anita Berber – Göttin der Nacht“sein erfolgreiches Debüt beim Thüringer Staatsballett. Zusammen mit seinem Bruder Otto Bubeníček (Bühnenbild und Kostüme) und dem britischen Komponisten Simon Wills, der das stürmische Leben Anita Berbers erstmals vertonte, präsentiert der Choreograf eine packende Ballett-Uraufführung und zeichnet ein ebenso rasantes wie einfühlsames Portrait der zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Künstlerin.
Die vielfarbige Musik wird live musiziert vom Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera unter der Leitung von Takahiro Nagasaki.
Anita Berber (1899-1928) war dreimal verheiratet, zwischenzeitlich mit einer Frau liiert, alkohol- und drogensüchtig, verkaufte ihren Körper und zog Skandale förmlich an. Doch vor allem personifizierte sie eines: den Drang ihrer Generation, einfach zu leben, ohne an die verlorene Zukunft zu denken. 1925 stand sie nackt für Otto Dix (1891-1969) Modell – jung, schön und berühmt –, doch der Maler brachte eine ganz andere Frau auf sein Gemälde: in einem roten Kleid, mit blutroten Lippen, eingefallenen Wangen, faltiger Haut, dunklen Augen und blassem Teint. Das Publikum sah eine energiegeladene Frau in ihr; Otto Dix eine schwache, und er malte sie älter als sie je wurde. Berbers exzessiver Lebenstanz, Sinnbild eines ganzen Jahrzehnts, endete abrupt, als sie nur drei Jahre später, im Alter von 29 Jahren, verstarb.
QUELLE: THEATER UND PHILHARMONIE THÜRINGEN GMBH
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