Annegret Kramp-Karrenbauer, die neue Vorsitzende der CDU, will die gespaltene Partei wieder zusammenführen. Helfen soll ihr dabei Paul Ziemiak. Den Vorsitzenden der Jungen Union hatte sie für das Amt des Generalsekretärs vorgeschlagen; bestätigt wurde er beim CDU-Parteitag mit nur 62,8 % der Stimmen. Die Junge Union – sie steht politisch rechts der Mutterpartei – und der konservative Flügel der CDU hatten mehrheitlich für Friedrich Merz votiert. Auf diesen entfielen bei der Stichwahl in Hamburg 482 Stimmen, während Annegret Kramp-Karrenbauer mit 517 von 999 Stimmen obsiegte.
Das Konzept der „Partei der Mitte“ soll fortgesetzt werden. Das kündigte die neue Parteivorsitzende und Wunschkandidatin Angela Merkels bereits an. Ziemiak sprach gegenüber der ARD von einem harten Stück Arbeit, die Lager zusammenzuführen.
Dies könnte beim Wähler allerdings den Eindruck erwecken, die Partei werde sich künftig noch mehr mit sich selbst beschäftigen. Bei allgemein wachsenden Sorgen und Zukunftsängsten dürfte das der CDU nicht gut tun. Der empfundene Stillstand wird sich unter den schwieriger werdenen Bedingungen kaum mehr als Kontinuität vermarkten lassen. Mit Blick auf die nächsten Wahlen zitieren einige Skeptiker überspitzend Friedrich Freiherr von Logau: „In Gefahr und großer Not, bringt der Mittelweg den Tod.” Ob der Aphorismus in diesem Falle zutrifft, werden die nächsten Umfragen zeigen.
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