EINE POLITISCHE ÄRA NÄHERT SICH DEM ENDE

Seit 13 Jahren ist Angela Merkel Bundeskanzlerin. Am 31. August 2005 war sie als Kanzlerkandidatin in Gera und sprach von einem notwendigen Politikwechsel. Nun muss sie selbst für einen solchen weichen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel zieht Konsequenzen aus den Verlusten der CDU bei der Landtagswahl in Hessen. Sie kündigte an, beim Parteitag im Dezember nicht mehr für den Vorsitz der CDU kandidieren zu wollen. Das Amt des Bundeskanzlers werde sie noch bis zum Ende der Legislaturperiode ausüben und nicht erneut antreten. Auch werde sie weder für den Bundestag kandidieren noch andere politische Ämter antreten. Merkel nutzte damit die letzte Möglichkeit, selbstbestimmt ihren Rückzug einzuleiten. Ob sie sich noch bis 2021 im Amt als Bundeskanzler halten kann, wird teilweise bezweifelt.

Für den Parteivorsitz der CDU wollen Annegret Kramp-Karrenbauer, Jens Spahn und der frühere Vorsitzende der Unionsfraktion, Friedrich Merz, kandidieren. Ihren einstigen Rivalen hatte Merkel vor 14 Jahren in die hinteren Ränge gedrängt.

Langzeitbeobachter erwarten, dass sich die CDU nach dem Abgang Merkels wieder ein konservativeres Profil zulegt und dadurch einige abgewanderte Wähler zurückholen kann. Bedingt durch äußere Umstände folge allerdings eine Zeit großer Schwankungen, Zerrissenheit, Unsicherheit und schwindender Stabilität. Genannt werden Auslöser im Bereich Finanzen in Verbindung mit einer uneinigen EU. Dies werde eine Dynamik in Gang setzen, welche weitreichende Folgen haben und wiederum das Wahlverhalten so verändern könnte, dass aus heutiger Sicht extreme politische Ränder an Stärke gewinnen.

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