Der Mond, gegenwärtig 406’000 Kilometer von der Erde entfernt und mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 3681 Kilometern je Stunde um unseren Planeten kreisend, genießt am 27. Juli 2018 wieder besondere Aufmerksamkeit. Eine Stunde und 44 Minuten lang wird er sich im Schatten der Erde aufhalten. Astronomen sprechen von der längsten Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts. Der Beobachtungszeitraum erstreckt sich von 20.24 Uhr MESZ bis Mitternacht. Erst am 9. Juni 2123 wird diese Mondfinsternis in ihrer Länge um zwei Minuten übertroffen werden. Übertragen wird das Ereignis ab 20.30 Uhr im ARD-Bildungsfernsehen Alpha. Der Mond wird hierbei vom Dach des ESO-Planetariums in Garching bei München aus beobachtet werden.
– 20:24:00 Uhr: Eintreten des Mondes in den Kernschatten der Erde
– 21:30:15 Uhr bis 23:13:11 Uhr: Bewegung durch den Kernschatten
– 22:21:44 Uhr: maximale Verdunkelung
– 00:19:00 Uhr: Ende der partiellen Finsternis
– 01:28:38 Uhr: Ende der Halbschattenfinsternis
– nächste Mondfinsternis im Mitteleuropa am 31. Dezember 2028
Um sich eine Vorstellung von den großen Entfernungen und Relationen zu verschaffen, stelle man sich die Erde mit einem Durchmesser von 12,8 Zentimetern, also der Größe eines Untertellers vor. Dann wäre der Mond 3,84 Meter entfernt und die Sonne anderthalb Kilometer, was der Entfernung vom Rathaus bis zum Dahliengarten entspricht. Die Internationale Raumstation hätte einen Abstand von vier Millimetern und der Fernsehsatellit Astra, nachdem hierzulande die meisten Satelittenantennen ausgerichtet sind, wäre 36 Zentimeter entfernt.
Beachtenswert ist auch unser äußerer Nachbarplanet. Er wird im genannten Zeitraum links unterhalb des Mondes zu sehen sein und durch sein rötliches Leuchten auffallen. Der nach dem römischen Kriegsgott Mars benannte Himmelskörper kommt der Erde mit knapp 60 Millionen Kilometern sehr nahe und erscheint Ende Juli aus unserer Perspektive in seiner größtmöglichen Helligkeit.
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