REDUZIERUNG DES KUNSTSTOFFMÜLLS GEPLANT

Die Europäische Kommission hat Maßnahmen zur Reduzierung von Kunststoffmüll erarbeitet und am 28. Mai 2018 einen entsprechenden Katalog vorgelegt. Dies meldet unter anderem der Deutschlandfunk nach einer Mitteilung des Vize-Kommissionspräsident Timmermans in Brüssel. Verboten werden sollen Kunststoffprodukte, die einfach und kostengünstig auch aus anderen Materialien hergestellt werden können. Als Beispiel werden Geschirr, Besteck, Trinkhalme oder Stäbchen zum Umrühren von Getränken genannt. Für alle anderen Plastprodukte sollen Reduktionsziele gelten. Außerdem sollen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dazu verpflichtet werden, den Kunststoff von Einweg-Flaschen bis zum Jahre 2025 wiederverwertbar zumachen.

Damit die Pläne umgesetzt werden können, bedarf es der Zustimmung der EU-Mitgliedsstaaten und des Europäischen Parlamentes. Mit einer Verabschiedung sei erst in einigen Jahren zu rechnen.

Die Maßnahmen wurden unter anderem mit dem Schutz der Ozeane begründet. In diese gelangten jährlich etwa 500 000 Tonnen Kunststoffmüll. Dort zerfällt dieser nach Angaben der Organisation WWF zunächst in immer kleinere Partikel. Bis bis zur völligen Zersetzung können 400 Jahre vergehen. Mittlerweile gebe es fünf große Müllstrudel in den Ozeanen – im nordpazifischen, südpazifischen, südindischen, nordatlantischen und südatlantischen Strömungskreis. Der größte Teil des Kunststoffes schwebe dabei unter der Wasseroberfläche bis zu etwa 30 Metern Tiefe und sei kaum zu sehen. Die Gesamtmenge des Kunststoffmülls in allen Ozeanen soll mehr als 150 Millionen Tonnen betragen. Am Gesamtmüll im Meer haben diese einen Anteil von etwa zwei Dritteln. In die Gewässer eingetragen wird er vorwiegend von Entwicklungsländern, produziert aber größtenteils in Industrieländern. Aus diesen gelangen wiederum sehr viele Kunststoffpartikel in die Gewässer. Erhebliche Mengen werden zudem in andere Länder exportiert.

Mit der Zeit sinkt der Müll auf den Grund der Ozeane, sodass dort mittlerweile große Mengen an Kunststoff und anderen Materialien liegen und sich teils eine suppenartige Substanz bildet. Dieses Gefilde entwickelt sich allmählich, berücksichtigt man noch sämtliche Verklappungen, zu einem giftigen Entlager. Auf der Seite des Johann-Heinrich-von-Thünen-Institutes heißt es, man nehme an, dass die Mengen von Müll am Meeresgrund mit der Zeit ansteigen, denn die Weltbevölkerung und die industrielle Produktion nehmen ebenfalls zu.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*