Nahe der Autobahn errichtet die Firma Stahlo Gera auf einer Fläche von 22 000 Quadratmetern eine neue Produktionshalle. Das wachsende Unternehmen investiert 45 Millionen Euro in den Standort, der durch Zukäufe vergrößert wurde.
Durch den Zukauf benachbarter Grundstücke der Stadt ist es dem Unternehmen möglich, die eingeschlagene Wachstumsstrategie am bisherigen Standort fortzusetzen und in Gera zu verbleiben. Der Zuschnitt des bisherigen Geländes hatte für die geplante Hallengröße nicht ausgereicht. In Zusammenarbeit mit der Stadt Gera wurde eine Möglichkeit gefunden, Flächen hinzuzukaufen, sodass jetzt auf einer Gesamtfläche von 45 000 Quadratmetern gebaut werden kann. Künftig will das Unternehmen nicht nur die Zahl der Anlagen verdoppeln, sondern auch die Menge des verarbeiteten Stahls auf jährlich 300 000 Tonnen. Die Firma Stahlo ist nach eigenen Angaben das größte werksunabhängige Stahl-Service-Center in Deutschland. Für das neue Produktionswerk sind 45 Neueinstellungen geplant.
Guido Spenrath, Geschäftsführer des Unternehmens, erklärte in einer Pressemitteilung, in den vergangenen Jahren sei Stahlo stark gewachsen. Das Werk in Gera soll ein Wachstumsstandort werden. Mit ihm habe sich die strategische Ausrichtung des Unternehmens verändert. Zur weiteren Entwicklung sagt der Geschäftsführer:
„Nachdem wir uns im Spaltbandbereich schon als Serienlieferant im Automobilsegment über Jahre etablieren konnten, haben wir nun auch den Schritt an der Konturenanlage vom Ersatzteil zum Serienlieferanten vollziehen können. Wir investieren weiter und verdoppeln die Anzahl der Produktionsanlagen.“
Mit zwei Spaltbandanlagen kann das Stahl-Service-Center künftig bis zu 60 Streifen in einem Arbeitsgang spalten – und das bei einer Zugfestigkeit von 1900 Newton pro Quadratmillimeter. Das ist europaweit einmalig. Die neue Konturenanlage mit einer Presskraft von 800 Tonnen wird zukünftig neben Stahl auch Aluminium verarbeiten können. Alle Produktionsanlagen erfüllen auch den Qualitätsstandard zur Verarbeitung von Stahl in Außenhautqualität für die Automobilindustrie.
Von Gera aus beliefert Stahlo vor allem Automobilisten und deren Zulieferer. Ein großer Auftrag ging von VW in Zwickau ein. Seitenteile, Dach und Kofferraumklappe des Golf Variant werden bei Stahlo zugeschnitten. Neben der Automobilindustrie werden von Stahlo Gera auch Industriekunden wie z. B. aus dem Sanitärbereich und Hersteller weißer Ware bedient. Rund 150 000 Tonnen hoch- und ultrahochfesten Stahl verarbeitet das Unternehmen jedes Jahr. Ab Ende 2018 soll es die doppelte Menge sein.
Ende März 2017 erhielt Stahlo die Zusage des Geraer Stadtrats, die für den Neubau geplante zusätzliche Fläche von der Stadt erwerben zu können. Mit den Nachbarunternehmen sind die Kaufverträge weiterer Teilflächen des Geländes auf dem Weg.
„Die Stadt Gera hat uns sehr unterstützt und auf eigene Kosten mit einem Gutachten dazu beigetragen, dass wir die Möglichkeit gefunden haben eine Gleisanbindung unseres Grundstückes zu realisieren“, so Spenrath. Der Bau eines direkten Gleisanschlusses sei insbesondere für den Wareneingang wichtig: „Die ausgehende Ware liefern wir fast ausschließlich per LKW. Den Wareneingang wollen wir aber künftig bis zu 80 % mit der Bahn abwickeln.“
Im Frühjahr 2019 soll das neue Werk feierlich eröffnet werden.
QUELLE: RITTAL GMBH & CO. KG
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