Julian Vonarb wird neuer Oberbürgermeister der Stadt Gera werden. Bei der Stichwahl am 29. April 2018 setzte er sich deutlich gegen Dieter Laudenbach von der AFD durch. Nach Auszählung aller 88 Stimmbezirke entfallen auf Julian Vonarb 24 777 bzw. 69,8 % der abgegebenen gültigen Stimmen, auf Dieter Laudenbach 10 741 bzw. 30,2 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 45,4 %.
Vonarb, der für die Kandidatur aus der CDU ausgetreten war, wird das Amt am 1. Juli 2018 antreten und Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn ablösen.
Die Wahl in Gera findet als einzige auf dieser Ebene auch außerhalb Thüringens Beachtung. Mehrere Reporter warteten vor Ort auf das Ergebnis. Der Deutschlandfunk berichtet seit 22 Uhr in seinen Hauptnachrichten, AFD-Bewerber Dieter Laudenbach habe sein Ziel verfehlt, als erster Politiker seiner Partei Oberbürgermeister in einer kreisfreien Stadt zu werden.
Für Irritation sorgte vor der Wahl ein im Internet umgehendes Pamphlet. Julian Vonarb sah sich darin verleumdet und erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Ein Kommentar in der regionalen Tageszeitung fand ebenfalls große Beachtung. Ein AFD-Kandidat schade Gera, war darin zu lesen. Mike Mohring, Landesvorsitzender der CDU Thüringen, empfahl den Gegenkandidaten der AFD.
Zugleich fand Vonarb mehrere namhafte Bürger, die sich im selbigen Blatt öffentlich zu ihm bekennen. Weniger Unterstützung dieser Art hatte Dieter Laudenbach. Dem AFD-Kandidaten, der im ersten Durchgang 8305 Stimmen erhalten hatte, gelang es nicht, so viele Personen aus der Gruppe der Unentschlossenen und Nichtwähler für sich zu gewinnen, dass es für einen Wahlsieg reicht. Dennoch könnte es die AFD für sich als Erfolg werten, soweit auf dieser Ebene vorgedrungen zu sein.
Nicht wenige versuchten, dem entgegenzuwirken und wählten allein deshalb Vonarb. Ebenso zeigte sich ein hoher Kontrast bei gemeinsamen Auftritten. Beides verschaffte dem parteilosen Kandidaten letztendlich deutlich mehr Stimmen.
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