Am 27. April 2018 einigten sich der nordkoreanische Präsident Kim Jong-un und Südkoreas Präsident Moon Jae-in beim ersten gemeinsamen Gipfeltreffen beider koreanischer Staaten seit dem Jahre 2007 darauf, den Kriegszustand beider Staaten noch in diesem Jahr offiziell zu beenden. Seit dem Ende des Korea-Krieges im Jahre 1953 herrscht lediglich Waffenstillstand. Das damals geschlossene Abkommen soll noch in diesem Jahr zu einem Friedensvertrag erweitert werden.
Südkoreas Präsident Moon Jae-in sagte: „Wir erklären hiermit gemeinsam den Anbruch des Friedens.“ Man habe den ersten Schritt für eine Wiedervereinigung getan, äußerte er bei der anschließenden Pressekonferenz. Präsident Kim Jong-un stellte fest: „Nord- und Südkorea sind ein Volk, und wir können nicht getrennt leben.“ Beide Präsidenten umarmten einander und bezeichneten die Gespräche als einen „Wendepunkt in der koreanischen Geschichte“.
Hintergrund der Annäherung beider koreanischer Staaten ist die geplante gemeinsame wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, wie mehrere ausländische Sender berichten. Im September 2017 hatten der russische und der südkoreanische Präsident am Rande des dritten Östlichen Wirtschaftsforums (Eastern Economic Summit) in Wladiwostok über trilaterale Projekte gesprochen. Es wurde ein Friedensplan vorgestellt, den Präsident Moon Jae-in als die „neun Brücken“ einer Zusammenarbeit zwischen Nord- und Südkorea bezeichnete. Konkret geht es um Gas, Eisenbahnen, Häfen, Elektrizität, Seewege, Schiffbau, Arbeitsplätze, Landwirtschaft und die Fischerei.
Südkorea verfolgt zunehmend eigene Interessen und wird seine Energie künftig aus sibirischen Quellen beziehen. Hochspannungsleitungen, Gasrohre und Schienen sollen durch Nordkorea verlaufen. Auch Nordkorea selbst und sogar Japan würden versorgt. Die Eisenbahnen beider koreanischer Staaten sollen an die bestehenden Großnetze der Region angeschlossen werden. Russland, China, Japan und Südkorea garantieren die Sicherheit Nordkoreas, wenn dieses sein militärisches Engagement zurückstellt und Teil des neuen Wirtschaftsraumes wird.
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