SOLO-OBOIST GÜNTER GÄBLER GEWÜRDIGT

Im 7. Philharmonischen Konzert am 19. April 2018 im Konzertsaal in Gera war die Abschiedsstunde für den langjährigen Solo-Oboisten des Philharmonischen Orchesters Altenburg-Gera Günter Gäbler wirklich gekommen. Krankheit hatte die ursprünglich geplante Verabschiedung im 6. Philharmonischen Konzert verhindert.

Generalintendant Kay Kuntze und der Kaufmännische Geschäftsführer Volker Arnold überraschten Günter Gäbler mit der Verleihung des Titels Kammermusiker und würdigten damit sein über 40-jähriges prägendes Wirken im Philharmonischen Orchester des Hauses und besonders sein Engagement für das Reußische Kammerorchester, dem Günter Gäbler auch als Ruheständler die Treue halten will.

An die Bühnen der Stadt Gera Hierher kam der 1953 geborene Musiker vor über 40 Jahren aus Annaberg-Buchholz. Studiert hatte er von 1974 bis 1978 im Fach Oboe an der Musikhochschule Dresden bei Professor Alfred Tolksdorf.

Neben seinen Orchesterdiensten trat Günter Gäbler von Anfang an auch immer wieder als Solist nicht nur am Hause in Erscheinung, sondern war auf Gastspielen mit verschiedenen Orchestern im osteuropäischen Ausland unterwegs, war an Rundfunkproduktionen und Fernsehaufzeichnungen beteiligt. Zeitweilig hatte er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Weimar. Nach Öffnung der Grenze 1989 erweiterte sich die solistische Tätigkeit auch auf die westlichen Bundesländer und das westliche Ausland. Produktionen beim Bayerischen Rundfunk und Fernsehen, MDR, ZDF und Télévision France standen ebenso auf seiner Agenda wie verschiedene Kammermusikvereinigungen (Concertino, Bella Musica, Hadamowski-Trio Nürnberg, Virituosi Saxoniae, ensemble frauenkirche). Besonders bemerkenswert in seiner solistischen Arbeit war ein Auftritt mit Frauenkirchenkantor Matthias Grünert (Cembalo) im Londoner Kensington Palace.

Eine wesentliche Säule seiner Tätigkeit bei Theater & Philharmonie Thüringen ist das 1960/1961 von Konzertmeister Herbert Voigt gegründete Kammerorchester, dem Günter Gäbler 1977 sofort beitrat und von dessen über 50-jähriger Geschichte er ein entscheidendes Stück mitgeschrieben hat. Gemeinsam mit Egbert Funda, Vorspieler der ersten Violinen, und wechselnden künstlerischen Leitern übernahm er nach dem krankheitsbedingten Rückzug Herbert Voigts die Geschäfte des Vereins, zu dem das Kammerorchester nach der Wende wurde. 1993 kam zu seiner musikalischen Arbeit noch die organisatorische, als geschäftsführender Vorstand des in Reußisches Kammerorchester umbenannten Klangkörpers hinzu.
Von Anfang an war das Musizieren in der Region mit einheimischen Kantoreien ein Schwerpunkt des Klangkörpers. Die absoluten Höhepunkte der jüngeren Geschichte entstanden aus der Zusammenarbeit mit dem Frauenkirchenkantor Matthias Grünert. Das Reußische Kammerorchester ist seit der historischen Weihe des Gotteshauses regelmäßig dort zu erleben. Die Musiker waren aus Dresden live im ZDF zu hören und zu sehen.
Regelmäßig ist das Reußische Kammerorchester im Konzertplan des Philharmonischen Orchesters Altenburg-Gera verankert. Die Verbindung zu Theater&Philharmonie Thüringen war Günter Gäbler immer wichtig. Das zeigt sich auch darin, dass sich im Laufe der letzten Jahre die Struktur des Kammerorchesters durchmischt hat. Längst spielen im Reußischen Kammerorchester auch Musiker, die vor der Fusion der Theater und Orchester in Altenburg und Gera ihr berufliches Zuhause in Altenburg hatten.

Die Musik wird Günter Gäbler auch als Ruheständler nicht ganz aufgeben – mit der Oboe bleibt er verbunden und auch auf der Orgelbank wird man ihn hin und wieder antreffen. Und dem Reußischen Kammerorchester hält er die Treue.

BILD UND TEXT: THEATER UND PHILHARMONIE THÜRINGEN GMBH

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