Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? Es blüht derzeit überall in den prächtigsten Farben, und eigentlich sollte an der bunten Pracht ein geschäftiges Treiben herrschen. Doch weit und breit ist kaum ein Insekt zu sehen. Nur vereinzelt schwirrt etwas umher. Dabei sind es nicht nur die Bienen, die fast gänzlich fehlen, auch Schmetterlinge, Käfer und andere Fluginsekten sucht man nahezu vergebens. Ebenso ist es auf vielen Wiesen ungewohnt still!
Die kleinen Flugtiere haben es schwer auf den immer intensiver genutzten Flächen. Weder dürfen sie auf den Feldern sein, noch in den Gärten leben. Unberührte Wiesen gibt es kaum mehr, und in den Städten sind sie sowieso unerwünscht. Nur wenige werden geduldet, die meisten als Schädlinge und Ungeziefer verachtet.
Zählungen haben ergeben, dass die Population der Fluginsekten in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen ist. Setzt sich der Rückgang in gleicher Weise fort, wird es in zehn Jahren kaum mehr Insekten geben. Noch scheint es die meisten Menschen nicht zu kümmern, und viele lächeln gar über die vermeintlich belanglose Feststellung.
Doch die harmlos wirkende Stille wird gravierende ökologische und ökonomische Veränderungen nach sich ziehen! Hat der Schwund erst weitere Ebenen der ökologischen Pyramide erreicht, könnte das die Technisierung und Abhängigkeit auf dem Gebiet der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion weiter beschleunigen, da der Verbrauch des Menschen steigt, während die Natur aus eigener Kraft nichts mehr nachliefern kann.
Große Konzerne haben dieses schon erkannt und werden es für sich zu nutzen wissen. Womöglich bleiben dann nur die Stiegen der Kleingärtner leer. Patentiertes Saatgut, künstlich geschaffene Pflanzenarten und selektivierende Substanzen für den Boden warten schon heute auf ihren Großeinsatz in Europa.
Kommentar hinterlassen