Einen kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wird es in Deutschland vermutlich nicht geben. Das meldet der Deutschlandfunk nach der heutigen Beratung über Maßnahmen zur Reduzierung der Stickstoffdioxid-Belastung. Hierzu hatten sich in Bonn die Bürgermeister von Bonn, Essen, Mannheim, Reutlingen und Herrenberg mit Vertretern des Bundesumweltministeriums getroffen. Besagte Städte hatte die Bundesregierung gegenüber der EU als Modellstädte zur Erprobung der Maßnahmen benannt.
Der Bonner Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan sagte nach Angaben des DLF, niemand habe den kostenlosen Nahverkehr vorgeschlagen. Ihm zufolge sei es unrealistisch, dass es einen Modellversuch geben werde.
Favorisiert wurde die Förderung unterschiedlicher Projekte wie Fahrrad-Verleihsysteme und Elektrobusse.
Dem Umweltministerium sollen die Modellstädte bis Mitte März Vorschläge zu einer Verbesserung der Luftqualität unterbreiten. Die Bundesregierung rechnet mit einer Klage der Europäischen Kommission wegen häufiger Überschreitungen der Grenzwerte für Luftschadstoffe. Die EU-Luftqualitätsrichtlinie 2008/50/EG nimmt Bezug auf den Feinstaub PM 10/PM 2,5 und Stickstoffdioxid.
Ein für die Nutzer kostenloser ÖPNV wird als nicht finanzierbar erachtet. In Gera beispielsweise werden die Jahreskosten für den ÖPNV auf 20 Millionen Euro beziffert. Mit den Fahrgeldeinnahmen können sie zu etwa ¾ gedeckt werden.
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