Die GWB Elstertal, Eigentümer der Freifläche vor der Bibliothek, bietet diese zum Verkauf. Darüber informierte Cedrik Reimers, Sprecher der Immobiliengesellschaft Benson Elliot, am 9. November 2017 die Stadträte und gab bekannt, dass es ein schriftliches Angebot und weitere Interessenten gebe. Darunter sei jedoch nicht die Stadtverwaltung.
Die Immobiliengesellschaft Benson Elliot ist der Mehrheitseigner des einst städtischen Wohnungsunternehmens. Im Jahre 2002 hatte die Stadt Gera ihre Anteile an der GWB Elstertal (74,9 %) der Stadtwerke Gera AG übertragen. Diese Aneile gingen nach einer EU-weiten Ausschreibung an die britische Immobiliengesellschaft Benson Elliot über. Das hatte der Insolvenzverwalter der Geraer Stadtwerke am 8. August 2016 mitgetelt. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Die übrigen Geschäftsanteile an der GWB Elstertal (25,1 %) verbleiben weiterhin unverändert bei der Stadt Gera. Ursprünglich wollte die Stadt Gera selbst die besagten Geschäftsanteile übernehmen. Mit dem monetären Gegenwert sollte die Insolvenz der Stadtwerke abgewendet werden. Aufgrund ihrer eigenen hohen Verschuldung hätte es allerdings eines Kredites in Höhe von 30,5 Millionen Euro bedurft. Das Landesverwaltungsamt genehmigte diesen nicht.
Die Immobiliengesellschaft Benson Elliot will sich nun auf das Kerngeschäft des Wohnungsunternehmens konzentrieren, Wohnraum bereitzustellen, und sich von dafür nicht benötigten Gebäuden und Flächen trennen. Aus diesem Grunde habe man die Fläche auf dem Osterstein sowie das Parkhaus und das Ferbersche Haus verkauft.
Die einstigen Grundstücke der GWB Elstertal auf dem Osterstein haben seit Ende Februar 2017 neue Eigentümer. Die Grundstücke des Bergfriedes, Wolfsbrücke und des Spielplatz bleiben weiterhin Eigentum der Stadt.
Der Verkauf des Ferberschen Hauses und des nahen Parkhauses wurde im Oktober 2017 bekannt, nachdem der Kaufvertrag bereits im Juli 2017 unterschrieben worden war. Über den Käufer ist nichts bekannt. Das Ferbersche Haus beherbergt das Museum für angewandte Kunst. Von Seiten der GWB Elstertal hieß es, der neue Eigentümer bekenne sich zum Museum. Der Museumsbetrieb sei ferner durch eine Eintragung im Grundbuch, welche nur mit Zusage der Stadtverwaltung gelöscht werden kann, gesichert. Außerdem besitze die Stadtverwaltung ein Vorkaufsrecht aufgrund ihrer Anteile an der GWB Elstertal (25,1 %). Eine Initiative will nun per Unterschriftensammlung eine Stadtratsdebatte erwirken, in der entschieden wird, ob die Stadtverwaltung ihr Vorkaufsrecht anwenden soll.
Zum 1. November 2017 hatte die GWB Elstertal drei unsanierte Wohnblöcke mit insgesamt 250 Wohnungen in der Schwarzburgstraße (Häuser 2 – 8, 21, 22 – 26) der in Jena ansässigen Saale Immobilien Verwaltung GmbH verkauft. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Die Leerstandsquote beträgt dort 40 %. Der neue Eigentümer beabsichtigt eine Sanierung im Umfang von etwa 4,5 Millionen Euro. In den Häusern leben vorwiegend Empfänger von Sozialleistungen und Migranten.
Kommentar hinterlassen