Erstmals nach Ende des sogenannten Kalten Krieges verstärkt die NATO wieder ihre Kommandostrukturen. Wie der Deutschlandfunk meldet, bewilligten die Verteidigungsminister der Bündnisstaaten am Mittwochabend in Brüssel den Aufbau zwei neuer Hauptquartiere. Eines soll die schnellere Verlegung von Truppen innerhalb Europas ermöglichen. Das zweite soll Marineeinsätze im Atlantik steuern, um im Kriegsfall den Seeweg zwischen den USA und Europa frei zu halten.
Die Pläne seien eine Reaktion auf die als aggressiv wahrgenommene Politik Russlands. Details sollen bis zum nächsten Treffen der Verteidigungsminister im Februar folgen. Möglicherweise werde eines der neuen Hauptquartiere in Deutschland angesiedelt.
Außerdem beschlossen die Verteidigungsminister dem Bericht zufolge die Einrichtung eines NATO-Zentrums für Cyber-Operationen. Cyberattacken würden bei militärischen Konflikten künftig stets eine Rolle spielen.
Nach Angaben anderer Sender sind bereits mehrere Tausend NATO-Soldaten im Baltikum und in Polen stationiert. Ungeeignete Verkehrswege erschwerten jedoch schnelle Verlegungen der Truppen und den Transport schweren Gerätes. Von der EU und der Privatwirtschaft werde deswegen eine stärkere Beteiligung gefordert. Zudem gebe es ein geheim gehaltenes Szenario vom Zerfall des Westens.
Russische Medien schreiben, die NATO wolle die zivile Infrastruktur Europas kriegsbereit machen und mehr Truppen an Russlands Grenzen stationieren.
BILD: NORTH ATLANTIC TREATY ORGANIZATION
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