Am 15. Juni 2017 verlieh die Stadt Gera erstmals einen Integrationspreis. Sozialdezernentin Sandra Wanzar und die Migrations- und Integrationsbeauftragte der Stadt Gera, Nicole Landmann, sowie die Thüringer Landesintegrationsbeauftragte, Miriam Kruppa, überreichten drei Geraer Schulen die Preise. Den ersten Preis, dotiert mit 2000 Euro, erhielt die Grundschule „Am Bieblacher Hang“. Der mit jeweils 750 Euro dotierte zweite Preis ging jeweils an die Zwötzener Grundschule und an die Staatliche berufsbildende Schule Gesundheit, Soziales und Sozialpädagogik. Der Integrationspreis wird mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds ESF gefördert.
„Mit dem ersten Integrationspreis der Stadt Gera an die Grundschule Am Bieblacher Hang wird das Engagement für ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte ausgezeichnet. Viele unserer Schulen leisten dabei eine hervorragende Arbeit, indem sie frühzeitig für Sprach- und Wertevermittlung sorgen und somit die Weichen für eine gelingende Integration stellen“, so Sozialdezernentin Sandra Wanzar. „Dazu sind neue Konzepte und Unterrichtsmethoden notwendig. Für die Schulen bedeutet das einen erheblichen zusätzlichen Aufwand, der durch Engagement und Kreativität ausgestaltet werden muss. Mit dem Integrationspreis wollen wir besonders herausragende Leistungen bei der Integration würdigen.“
Der in diesem Jahr das erste Mal ausgelobte Integrationspreis steht unter dem Motto “Schule macht (Dich) stark“ und richtete sich an Bildungseinrichtungen der Stadt Gera. Gefragt waren nachhaltige Beiträge für ein vielfältiges, weltoffenes und solidarisches Miteinander. Es konnten sowohl Projekte, die bereits stattgefunden haben oder solche eingereicht werden, die gerade laufen. Sechs Geraer Schulen haben sich beworben. Es sind die Grundschule, „Am Bieblacher Hang“, die Grundschule „Erich Kästner“, die Zwötzener Grundschule, die Freie Waldorfschule, die SBBS Gesundheit und Sozialpädagogik und die Private Fachschule für Wirtschaft und Soziales. Eine siebenköpfige Jury traf schließlich die Entscheidung. Sie bestand aus Vertretern des Jugendrates, der Diakonie, des Schulamtes Ostthüringen, des Interkulturellen Vereins, vom Fachdienst Bildung und der Migrationsbeauftragten der Stadt.
Der erste Platz für die Grundschule „Am Bieblacher Hang“ geht an eine Bildungseinrichtung, die sich schon vor der hohen Fluchtmigration von 2015 für die Integration von Migrantenkindern und deutschen Kindern eingesetzt hat und sich zu diesen Kindern bekannt hat. Strukturen wurden somit frühzeitig geschaffen und die Willkommenskultur begegnet dem Besucher schon im Foyer. Dort sind alle Fahnen der Nationen vertreten, aus denen die Kinder ursprünglich kommen. In einer kontinuierlichen Arbeit ist der Gedanke der Integration schon länger Teil der Schule geworden. Im Oktober 2015 schloss die Schule eine Zielvereinbarung über die Entwicklung einer interkulturellen Schulkultur mit dem Schulamt Ostthüringen ab. Auch einzelne Projekte werden durchgeführt. Zu nennen sind beispielsweise auch die Teilnahme am europäischen Projekt Erasmus oder auch die Etablierung eines Begegnungsraumes, aber auch die von den Lehrern entwickelten Piktogramme über Schulmaterial oder das Angebot von landestypischen Gerichten am Tag der offenen Tür. Mittlerweile haben über 43 Prozent der Kinder ausländische Wurzeln oder einen Migrationshintergrund. Sie kommen aus 21 Nationen.
(Bild und Text: Stadtverwaltung)
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