Die nahe dem Klinikum befindliche Erstaufnahmestelle des Landes Thüringes für Asylbewerber wird nicht mehr benötigt. Wie die Ostthüringer Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe schreibt, will das Land Thüringen angesichts weniger werdender Asylbewerber im kommenden Jahr nur mit einer Erstaufnahmestelle auskommen. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die Geraer Einrichtung geschlossen werde und das Land alle Kapazitäten in Suhl konzentriere. Das Geraer Anwesen verbleibe allerdings als Reserve in der Obhut des Landes. Am Beginn dieser Woche lebten dort nur 126 Asylbewerber. Die Kapazität liegt bei 2000 Personen.
RÜCKBLICK
Das Anwesen Dr. Schomburg-Straße 9 wurde in den Jahren 1957 bis 1964 errichtet. Es war der Standort des Bergarbeiter-Krankenhauses der Wismut AG. Später nutzte es die SRH-Waldklinikum Gera GmbH.
Am 30. Juni 2015 endete der mit der Privatisierung des Krankenhauses im Jahre 2003 geschlossene Pachtvertrag zwischen der SRH und der Stadt Gera als Eigentümer. Nachfolgend leitete die Stadtverwaltung ein Interessenbekundungsverfahren ein, mit der Absicht des Verkaufs und der Vorgabe einer „klinik- und medizintechnikaffinen beziehungsweise sozialwirtschaftlichen Nutzung“. Das Mindestgebot lag bei 4,5 Millionen Euro. Drei Interessenten gab es, darunter das SRH-Waldklinikum Gera, welches allerdings nicht das gesamte Anwesen begehrte. Zu einem Verkauf kam es nicht.
Der Freistaat Thüringen mietete das Anwesen ab 5. Oktober 2015, um dort Zuwanderer unterzubringen. Am 13. Oktober 2015 trafen die ersten 250 Asylsuchenden ein. Die Stadtverwaltung erhielt für die rund 27 000 Quadratmeter Nutzfläche monatlich 83 500 Euro (Kaltmiete). Der Mietvertrag hatte zunächst eine Laufzeit von drei Monaten und endete Anfang Januar 2016. Am Freitag, den 4. März 2016, wurde das ehemalige Bergarbeiterkrankenhaus dem Freistaat Thüringen zum Preis von fünf Millionen Euro verkauft.
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