Der Regen hält die Mitarbeiter des Fachgebietes Grünpflege der Stadt Gera und der OTEGAU, eine Praktikantin der Lebenshilfe und eine junge Frau, die ein Freiwilliges ökologisches Jahr absolviert, nicht davon ab, die vorgetriebenen Knollen an der richtigen Stelle in die Erde zu bringen. Im Gegenteil, für die Pflanzung ist derartiges Wetter besser.
Rund 2000 Pflanzen sind für die gewohnte Blütenpracht im Geraer Dahliengarten notwendig. Dem Pflanzen ist bereits jede Menge Arbeit vorausgegangen. Der Gartenbaubetrieb Paul Panzer (im Bild Dirk Panzer beim Herausreichen der Pflanzen) aus Bad Köstritz, der die Ausschreibung für sich entscheiden konnte, hat in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Grünpflege die Gestaltung festgelegt. Dabei galt es, 87 verschiedene Dahliensorten innerhalb des Parks an der richtigen Stelle zu platzieren. Die unterschiedlichen Farben spielen dabei ebenso eine Rolle, wie die verschiedenen Größen. In einem bestimmten Raster wurden bereits in den vergangenen Tagen Pflanzstäbe gesteckt. Nummern geben vor, an welcher Stelle welche Dahliensorte gepflanzt werden muss.
Auch wenn die Pflanzung selbst schon ein immenser Kraftakt mit allen verfügbaren Kräften ist, steht der Großteil der Arbeit noch aus. Bis zum 31. Oktober kümmern sich täglich sechs Mitarbeiter um die Pflege der Dahlien. „Somit ist der Dahliengarten der arbeitsintensivste Park der Stadt“, resümiert Fachgebietsleiter Uwe Schleicher.
Mit einem sprudelnden Thilo-Schoder-Brunnen werden sich die Besucher noch gedulden müssen. Die Finanzierungszusage über 3000 Euro aus Lottomitteln vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz liegt bereits vor. Jetzt hofft Schleicher, dass mit den Reparaturarbeiten so schnell wie möglich begonnen wird, damit der Brunnen noch in dieser Saison in Betrieb gehen kann.
Einen treuen Unterstützer hat der Dahliengarten nach wie vor im Computertreff Gera. Die dortige Interessengruppe Dahliengarten betreibt die Interseite, bietet Führungen auf Deutsch und Englisch an, bringt den beliebten Dahlienkalender heraus und kümmert sich mit den angebrachten Spendengießkannen um den Erhalt des Dahliengartens, der nächstes Jahr sein 90-jähriges Gründungsjubiläum feiert. Die Zusammenarbeit kam bereits 2006 im Rahmen der BUGA zustande, als mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds nicht nur die Website entstand. Die Geschichte des Gartens wurde erforscht. Im Ergebnis entstanden eine Broschüre und ein Film. Der Film soll jetzt mit aktuellem Material überarbeitet werden.
Ach die vor zwei Jahren erstmals eingesetzten Namensschilder mit QR-Code werden in wenigen Tagen wieder angebracht. „Wir waren der erste Dahliengarten in Deutschland, der diesen zusätzlichen Service anbietet“, verrät Petra Engel vom Vereinsvorstand voller Stolz. Inzwischen habe man Anfragen von ähnlichen Gärten und Parks. QR-Codes sind zweidimensionale Codes, die mit dem Handy gescannt werden können. Vom Handy gelesen, führen sie auf der Webseite des Dahliengartens automatisch zur entsprechenden Dahliensorte und der Interessent erfährt mehr über die Dahlie.
(Bild und Text: Stadtverwaltung)
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