Polens Außenminister Witold Waszczykowski sieht eine mögliche engere Zusammenarbeit in der Euro-Zone kritisch. Man spalte die Europäische Union, wenn man eigene politische Strukturen für die Euro-Zone schaffe, sagte er der Zeitung „Die Welt“. Ein Europa der zwei Geschwindigkeiten sieht er in einem Desaster enden.
Waszczykowski sprach sich gegen einen Finanzminister, gegen einen gemeinsamen Haushalt und gegen ein Investitionsprogramm nur für die Euro-Gruppe aus. Dies hatte der französische Präsident Macron vorgeschlagen. Bundespräsident Steinmeier traf am heutigen Freitag in Warschau ein.
Vor einer Spaltung der Europäischen Union warnt auch der langjährige Präsident des Münchner IFO-Institutes, Hans-Werner Sinn. In einem Gastbeitrag für die Zeitung „Wirtschaftswoche“ schreibt er, dem neuen französischen Staatspräsidenten Macron gehe es „um einen direkten Geldfluss“ vom Norden in den Süden Europas. Dies liege im ureigenen Interesse der französischen Wirtschaft, weil im Süden viele Auslandskunden der französischen Banken und der französischen Industrie zu finden seien.
Sinn bezieht sich auf die Forderungen Macrons nach einem eigenen Budget und einer eigenen Steuer für die Eurozone, einer gemeinsamen Einlagenversicherung für europäische Banken und einer länderübergreifenden Arbeitslosenversicherung.
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