Kleidungsstücke sind hierzulande oftmals sehr billig und werden schnell durch neue ersetzt, was zu einem hohen Textilverbrauch führt. Die verworfende Menge soll sich auf jährlich 1,35 Millionen Tonnen belaufen. Ein Großteil der nicht mehr benötigten Kleider wird jedoch nicht in den Hausmüll gegeben, sondern in Sammelcontainer, Kleidersäcken zur Abholung oder anderen Rücknahmesystemen. Hier handelt es sich jährlich um 1,01 Millionen Tonnen. Doch was passiert anschließend mit den eingesammelten Kleidern?
Die Sammeldienste und Containerbetreiber verkaufen sie externen Sortierbetrieben, welche das Sammelgut nach der Verwertbarkeit trennen. 21 % können zu Putzlappen, 17 % zu Baudämmstoffen oder Garn verarbeitet werden. Nur etwa 6 % der Alttextilien werden zur Wärmegewinnung verbrannt; 2 % werden als Müll beseitigt, weil sie nicht mehr anders verwertbar sind. Bis zu 40 % der gesammelten Kleidungsstücke können wiederverwertet werden.
Für die deutsche Alttextilbranche ist hier der afrikanische Markt sehr wichtig. Dort werden die Kleidungsstücke so billig angeboten, dass sie sich auch sehr arme Menschen leisten können – im Gegensatz zu den im eigenen Ort genähten Kleidern. Doch der ansässigen Wirtschaft schadet diese Praxis. Die ostafrikanische Gemeinschaft will beispielsweise die Einfuhr gebrauchter Schuhe und Kleidungsstücke ab dem Jahre 2019 unterbinden. Damit beschäftigte sich jüngst auch der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung beim VI. Internationalen Alttextiltag in der Yachthafen-Residenz in Warnemünde. Deutschland solle nicht mehr Altkleider in großen Mengen exportieren, sondern viel mehr den Sinn und das technische Wissen für die Wiederverwertung, sagte dort der Gastredner Peter Stein.
Die Zahlen zur Sammlung und Verwendung von Altkleidern in Deutschland finden Sie auf der Seite des Fachverbandes Textilrecycling.
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